Schröder kritisiert Verleger-Pläne "Mein Kampf"-Auszüge sollen in Deutschland erscheinen

Wiesbaden · Ein britischer Verleger plant kommentierte Teile von Adolf Hitlers "Mein kampf" auf den deutschen Markt zu bringen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kritisiert den geplanten Verkauf von Auszügen.

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"Um die Menschenverachtung der NS-Taten zu begreifen, braucht man angesichts zahlloser eindrucksvoller Orte des Grauens überall in Deutschland ganz bestimmt nicht Auszüge aus Mein Kampf in den Zeitschriftenständern", sagte Schröder dem "Wiesbadener Kurier".

Der britische Verleger Peter McGee hat angekündigt, kommentierte "Mein Kampf"-Auszüge in Deutschland zu verkaufen. Schröder lehnte das als falsches Signal ab. Teile des Buches sollten in der Oberstufe mit einer fundierten Kommentierung und fachlicher Begleitung behandelt werden. Dem früheren Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye, der zu Gelassenheit gemahnt hatte, warf sie Verharmlosung und falsche Toleranz vor.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, sagte dem "Spiegel" zufolge, ein kommentierter Nachdruck könne "Mein Kampf" ein Stück weit entzaubern.

(APD)
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