Schwerer Unfall auf der A4 Mindestens zehn Tote bei Busunglück bei Dresden
Dresden · Den Rettern bietet sich ein schreckliches Bild. Zwei Reisebusse und ein Kleinbus sind in einen folgenschweren Unfall verwickelt. Für mindestens zehn Menschen aus Polen kommt jede Hilfe zu spät.
Das schwere Busunglück hat Trauer und Bestürzung bei der sächsischen Regierung ausgelöst. "Die Nachricht hat mich betroffen gemacht", sagte Innenminister Markus Ulbig (CDU). Sein Mitgefühl gelte all denen, die durch den furchtbaren Unfall Angehörige und Freunde verloren haben. "Meine Gedanken sind auch bei den Verletzten, ihnen wünsche ich eine baldige und vollständige Genesung." Ulbig dankte zugleich den Rettungskräften "für ihre schwere und nervenzerrende Hilfe" am Unglücksort.
Der Bus aus Polen geriet ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und prallte im Gegenverkehr gegen einen polnischen Kleinbus, der sich offenbar auf der Heimreise befand. Sieben der Todesopfer sollen aus diesem Fahrzeug stammen, zwei aus dem polnischen Reisebus.
Die Rettungskräfte waren am Samstagmorgen mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Verletzten kamen in drei Dresdner Krankenhäuser sowie nach Meißen und Pirna, teilte ein Sprecher der Stadt mit. "Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und bei den Schwerverletzten", sagte Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. Sie hoffe, dass die Betroffenen möglichst schnell wieder genesen und ihre Angehörigen in der Heimat umfassend über das Unglück informiert werden. Orosz dankte den Rettungskräften, die mit enormer Geschwindigkeit am Unfallort eintroffen seien.
Die Autobahn 4 sollte noch bis zum Nachmittag an der Unfallstelle komplett gesperrt sein. Die Autobahn führt von Eisenach in Thüringen bis nach Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze. Vor allem am Wochenende wurde mit dichtem Verkehr gerechnet, weil in Sachsen die Ferien begonnen haben.
Das polnische Reiseunternehmen Sindbad, für das einer der Reisebusse unterwegs war, richtete eine Infolinie für Angehörige ein. Nach der Passagierliste waren an Bord dieses Fahrzeugs 65 Reisende, die beiden Fahrer und ein Reiseleiter.
Laut Unternehmens-Website handelt es sich um einen Bus vom Typ Setra 431D, der noch am 8. Juli technisch gecheckt wurde. Die 48 und 38 Jahre alten Busfahrer seien erfahrene Mitarbeiter, hieß es. Der Bus sei regelmäßig im Linienverkehr zwischen Polen und Deutschland unterwegs.
Wie das Unternehmen mitteilte, wurden noch in der Nacht zwei Ersatzbusse zum Unfallort geschickt. Die unverletzten Reisenden könnten dann entscheiden, ob sie die Fahrt wie geplant fortsetzen oder nach Polen zurückkehren wollten.
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