Sechsfach-Mord in Duisburg Mindestens zwei Männer schossen bei Mafia-Massaker

Duisburg (RPO). Mindestens zwei Täter haben nach Erkenntnissen der Polizei bei dem Mafia-Massaker in Duisburg geschossen. Das habe die Auswertung der gesicherten Spuren ergeben, teilte die Behörde am Dienstag mit.

Trauer und Spurensuche nach den Mafia-Morden
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Foto: ddp

Die Polizei gehe inzwischen deutlich mehr als 250 Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Als Zeugen würden zwei Radfahrer, darunter möglicherweise eine Frau, gesucht, die zur fraglichen Zeit in der Nähe des Tatortes gesehen worden seien.

Rund 100 Beamte sind den Angaben zufolge derzeit rund um die Uhr mit der Auswertung von Spuren und Hinweisen zu der Bluttat beschäftigt, bei der in der Nacht zum Mittwoch vergangener Woche in Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs vor dem Restaurant "Da Bruno" sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 39 Jahren erschossen worden waren. Auslöser für den Sechsfachmord war vermutlich eine Fehde zwischen zwei Clans der kalabresischen Mafia 'Ndrangheta.

Die Auswertung der Spuren habe ergeben, dass mindestens zwei Täter aus der gleichen Richtung ihre Schüsse abgegeben hätten, berichtete die Polizei. Das zeigten sie Einschusslöcher in beiden getroffenen Fahrzeugen. Die sechs Opfer hätten nicht zurückgeschossen: Bei keinem der sechs Getöteten seien Schmauchspuren an den Händen gefunden worden, erklärten die Ermittler.

Es stehe auch fest, dass nur von außen auf die Autos geschossen worden sei, nicht aber von innen nach außen. Die Opfer wiesen eine Vielzahl von Einschüssen in Kopf und Oberkörper auf.

Derweil wurde bekannt, dass der stellvertretende italienische Außenminister Franco Danieli in den kommenden Tagen nach Deutschland reisen soll, um mit Landsleuten über die Auswirkungen der Mafia-Morde zu sprechen. Der Besuch solle verhindern, "dass die Aktionen von ein paar Kriminellen Hunderttausenden von ehrlichen Arbeitern schaden", hieß es laut der Nachrichtenagentur Apcom in einer Erklärung des Ministeriums.

(ap)
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