"Miss Germany" Lisa Wargulski will es endlich packen

Berlin · Es ist wieder soweit: 24 junge Frauen kämpfen um den Titel "Miss Germany 2015", die wohl älteste deutsche Casting-Show. Auf den Laufsteg im Schwarzwald soll einmal die Traumkarriere folgen. Hofft auch Miss Brandenburg, Lisa Wargulski.

Miss Germany 2015: Die Damen machen sich bereit
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Miss Germany 2015 – die Damen machen sich bereit

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Foto: dpa, wro hpl

Fotografen rücken die jungen Frauen ins rechte Bild, an die Kleider wird letzte Hand angelegt. Immer griffbreit sind Haarspray und Schminksachen. Hochhackige Schuhe sind Pflicht. Sie passen zum Abendkleid ebenso wie zu Bikini oder T-Shirt. 24 junge Frauen aus ganz Deutschland wollen "Miss Germany" werden. Am Samstag kamen sie zu einem ersten Treffen zusammen, am Montag fliegen sie nach Ägypten in ein zehntägiges Trainingscamp. Die Lust am Laufsteg, sagen die Organisatoren, sei größer geworden.

Die ersten Fotos der diesjährigen "Miss Germany"-Wahl werden am Swimmingpool im Europa-Park in Rust bei Freiburg gemacht. Hier kommen die 24 Teilnehmerinnen erstmals zusammen. Zu einem Blick in die Kamera muss niemand überredet werden, die Kandidatinnen haben ihre Ziele fest im Blick: die Siegerkrone und der Titel der schönsten Frau Deutschlands. Um in die Endwahl zu kommen, hat jede der 24 Finalistinnen zuvor bei einer Orts- und überregionalen Wahl siegen müssen. An den deutschlandweit 155 Vorwahlen nahmen nach Angaben der Veranstalter 5115 Frauen teil.

"Diesmal kann ich es genießen"

Um den Titel kämpft auch Lisa Wargulski (25). Die Studentin aus Wildau bei Berlin ist die einzige Kandidatin in diesem Jahr, die schon einmal dabei war. 2009 trat sie erstmals an - jetzt ist sie wieder da. "Diesmal kann ich es richtig genießen, vor fünf Jahren war ich unsicher und schüchtern", sagt sie. Obwohl sie es damals nicht zur Siegerin schaffte, öffneten sich ihr Türen. Als Model stieg sie seither mehrfach auf den Laufsteg, nebenberuflich.

Gewählt wird die neue "Miss Germany" am 28. Februar im Europa-Park Rust. Die Kandidatinnen präsentieren sich dann einer Jury - zuerst im Abendkleid, später in Bikini oder Badeanzug. Die Siegerin erhält die Krone. Und darf sich "Miss Germany 2015" nennen.

Seit 1927 wird der Titel vergeben

Das Schaulaufen der Schönen geht seit 1927 jährlich über die Bühne.
"Miss Germany" ist damit der traditionsreichste und bedeutendste Schönheitswettbewerb der Republik. Und die "älteste aller Casting-Shows", sagt Organisator Ralf Klemmer (50).

In den vergangenen Jahren seien die Teilnehmerzahlen noch gestiegen, sagt er Klemmer. Regelmäßige Topmodel-Castings und ständige Superstar-Suchen im Fernsehen hätten den Wunsch nach einer Karriere im Scheinwerferlicht bei vielen in Gang gebracht. Die TV-Shows sorgten für einen Boom der Schönheitswettbewerbe. "Die meisten, die hier antreten, wollen Model, Moderatorin oder Schauspielerin werden." Und sehen die Miss-Wahl als Sprungbrett.

Die Zeit der Ahnungslosen ist vorbei

"Die Zeiten, in denen Kandidatinnen unvorbereitet und ahnungslos auf den Laufsteg stolperten, sind vorbei", sagt Klemmers Ehefrau Ines.
Die 43-Jährige, die 1991 "Miss Germany" und ein Jahr später "Queen of the World" wurde, arbeitet heute in der Miss-Wahlen-Organisation.
"Das Bild hat sich geändert", sagt sie. "Das Interesse ist gestiegen, gleichzeitig aber auch die Ernsthaftigkeit und Disziplin der Bewerberinnen." Die Frauen wüssten genau, wohin sie wollten. "Früher hat so manche einfach so aus Jux mitgemacht." Das sei heute anders.

Das Feld der Bewerberinnen ist bunt gemischt. Studentinnen stehen neben Schülerinnen, Bank-, Einzelhandels- oder Bürokauffrauen neben medizinischen Fachangestellten. Mit dabei sind auch eine Diplom- Psychologin und die Besitzerin eines Caféhauses. Sie sollen auf Laufsteg und Rotem Teppich eine gute Figur abgeben. Und fair bleiben.

Glööckler ist für den Glamour zuständig

"Einen Zickenkrieg, wie er im Fernsehen gelegentlich zelebriert wird, weil sich damit Einschaltquote und Schlagzeilen machen lässt, wollen wir hier nicht haben", sagt Klemmer. Theatralische Dramen und Eskapaden sind tabu. Vor einigen Jahren sei eine der Kandidatinnen vor der Wahl aus dem Rennen genommen worden, weil sie die Bühne für sich allein hätte haben wollen.

Als Trainerin wird unter anderem die frühere Kunstturnerin Magdalena Brzeska den Frauen zeigen, wie man sich benimmt und bewegt. Für Glanz sorgt diesmal Modeschöpfer Harald Glööckler. Er hat erstmals die Siegerkrone gestaltet. Gleich nach der Wahl soll er "Miss Germany" die Krone aufsetzen.

(dpa)
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