Anklage in Bonn Model-Fotograf missbrauchte Mädchen beim Shooting

Bonn · Erst Anfang Juli ist ein 46-jähriger Model-Fotograf vom Bonner Amtsgericht wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs zu viereinhalb Jahren Haft verurteil worden. Am Mittwoch hat die Bonner Staatsanwaltschaft erneut Anklage wegen Kindesmissbrauchs gegen den Mann aus St. Augustin erhoben.

Diesmal werden ihm schwerer sexueller Missbrauch einer 13-Jährigen sowie Verbreitung von Kinderpornos vorgeworfen. Ab Pfingsten 2008 soll es innerhalb eines Jahres 26 sexuelle Handlungen gegeben haben.

Die 13-Jährige hatte sich auf eine Anzeige des Angeklagten gemeldet, in der er jungen Mädchen versprach, sie unentgeltlich zu Topmodels zu machen. Bei den ersten drei Treffen war das Mädchen mit den Eltern oder der Mutter zum Foto-Shooting in Cochem erschienen, wo der Angeklagte damals noch wohnte. Schließlich fuhr es alleine zu den Treffen, bei denen es dann regelmäßig auch zum Geschlechtsverkehr kam. Laut Anklage filmte der 46-Jährige auch den gemeinsamen Sex und stellte die Videos ins Netz.

Die heute 18-Jährige hatte sich lange geweigert, den Fotografen anzuzeigen, aus Angst, ihr werde nicht geglaubt. Erst als der Fotograf im September 2012 in Untersuchungshaft kam, meldete sie sich bei der Staatsanwaltschaft.

Der Angeklagte hat Revision gegen das Urteil vom Juli eingelegt. Vor dem Amtsgericht Cochem erwartet ihn ein weiteres Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs. Hier sollen neun junge Mädchen seine Opfer gewesen sein.

(lnw)
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