Kampf gegen den Islamischen Staat Polizei führt Anti-IS-Razzia in Berlin durch

Berlin · Hunderte Beamte der Berliner Polizei waren am Dienstagmorgen an einer Razzia gegen mutmaßliche IS-Unterstützer in der Hauptstadt beteiligt. Ein 51-jähriger Marokkaner soll andere angestiftet haben, nach Syrien zu gehen, um gegen das Assad-Regime zu kämpfen. Ein konkreter Terrorverdacht besteht nicht.

Nach Polizeiangaben gingen die Ermittler Hinweisen nach, dass der 51-jährige Marokkaner Kämpfer für dschihadistische Gruppen im Syrien-Krieg anwerben soll.

Demnach ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits seit sechs Monaten wegen des "Verdachts der Vorbereitung sowie der Anstiftung zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat".

Moschee und sieben Wohnungen durchsucht

Den Behörden lagen nach eigenen Angaben aber keine Hinweise auf Anschlagspläne in Deutschland vor. Die seit zwei Wochen vorbereitete Vollstreckung eines Durchsuchungsbefehls begann in den frühen Morgenstunden und richtete sich unter anderem gegen einen Moscheeverein im Bezirk Tempelhof-Schöneberg.

Neben der 2500 Quadratmeter großen Anlage seien sieben Wohnungen durchsucht, aber keine Festnahmen vorgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

Keine Verbindungen zur Messerattacke in Spandau

Demnach gehen die Behörden davon aus, dass ein 19-Jähriger aus Mazedonien bereits in das Kampfgebiet in Syrien gereist sei. Gegen den Mann werde ebenfalls ermittelt.

Weiter erklärte die Berliner Polizei, dass es bei den Durchsuchungen keinen Zusammenhang zu dem Islamisten gebe, der am Donnerstag vergangener Woche im Bezirk Spandau eine Polizistin mit einem Messer attackiert hatte und daraufhin von einem weiteren Beamten erschossen worden war.

Die Polizistin, die Verletzungen an Hals und Schulter erlitten hatte, konnte nach Angaben vom Dienstag inzwischen das Krankenhaus verlassen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort