Stechinsekten Mücken-Exoten breiten sich hierzulande aus

Berlin · Nach der Flut macht sich deutschlandweit eine Mückenplage breit. Die Hochwassergebiete sind besonders betroffen. Aber auch im Rheinland mit den vielen Auen, sind viele Mücken geschlüpft.

Stechinsekten: Mücken-Exoten breiten sich hierzulande aus
Foto: dpa, Uwe Anspach

Nach der Flut sind die Hochwassergebiete von einer Mückenplage betroffen. Die stechenden Insekten, die von Fachleuten auch schlicht Überschwemmungsmücken genannt werden, haben in diesem Frühsommer in den Flussgebieten im Süden und Osten Deutschlands ideale Brutbedingungen vorgefunden. "Hochwasser hilft den Mücken", erklärt Norbert Wecker, Vorsitzender der Kabs (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage). Sie würden ihre Eier in möglichen Überschwemmungsgebieten ablegen. Komme das Wasser, könnten sich die Tiere entwickeln.

In Weckers Aktionsgemeinschaft haben sich Kommunen im Südwesten Deutschlands entlang des Rheins zusammengeschlossen. Denn am Oberrhein mit seinen vielen Auen gibt es Jahr für Jahr Mückenplagen. Auch am Niederrhein finden sich Auen mit großer Mückenpopulation. Ein besonderes Ausmaß sieht das NRW-Landesumweltamt in diesem Jahr nicht. "Die Mücken werden von den Kommunen punktuell bekämpft, wo dies notwendig ist", sagt Peter Schütz vom Landesumweltamt.

Vorsicht - asiatische Buschmücke

Die Überschwemmungsmücke und auch die Mücken, die sich in kleinen Gewässern wie Pfützen oder Regenrinnen rund ums Haus entwickeln, gelten als lästig aber ungefährlich. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 50 verschiedene Mückenarten. Neben der einfachen Stechmücke, die am häufigsten vorkommt, machen sich mittlerweile auch Exoten breit. Diese bereiten den Wissenschaftlern Sorge. So hat sich im Süden von NRW und im Norden von Rheinland-Pfalz die asiatische Buschmücke angesiedelt. Sie kann das Westnil-Fieber übertragen.

Im vergangenen Jahr wurden zudem vereinzelte Exemplare der Tigermücke gefunden, die Menschen mit dem gefährlichen Dengue-Fieber infizieren kann. Anfang der Woche meldete das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin aus Hamburg, dass es Larven eines Hundehautwurms in Stechmücken nachgewiesen habe. Das Institut hat bundesweit wieder seine Mückenfänger ausgesendet. Im August wollen die Wissenschaftler bekannt geben, ob und wo sich weitere Mücken angesiedelt haben, die eine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellen können.

(qua)
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