Ressourcen Jeder Bürger sorgt für 213 Kilogramm Verpackungsmüll

Berlin · In Deutschland sind erneut mehr Verpackungen auf dem Müll gelandet. Jeder Einwohner warf rechnerisch knapp 213 Kilogramm davon weg, wie das Bundesumweltministerium nach jüngsten Daten für 2013 auf eine Grünen-Anfrage antwortete.

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Das waren pro Kopf sechs Kilogramm mehr als 2012. Insgesamt kamen 2013 rund 17,1 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle zusammen, vor allem Papier und Kartons, Kunststoffe und Glas. Auch je Einwohner hat Deutschland das höchste Verpackungsaufkommen in der EU, wie das Ministerium erläuterte.

Die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), sagte, unnütze Verpackungen müssten vermieden werden. "Wir brauchen Anreize, dass die Kaffeekapsel nicht dreifach verpackt ist." Auch Salatgurken müssten nicht noch extra mit Plastikfolie überzogen sein. Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Peter Meiwald, sagte: "Wir entwickeln uns immer mehr zur Wegwerfgesellschaft - durch kürzere Nutzungsdauern, steigenden Nahrungsmittelkonsum außer Haus und kleine Einheiten im Handel."

Als ein Grund für wachsende Mengen an Verpackungsmüll gilt der Trend zu Kaffee und Lebensmitteln für unterwegs. Zudem werden generell mehr Produkte importiert, wie das Ministerium erläuterte. Dabei würden erheblich weniger Mehrwegverpackungen verwendet. Mehr Verpackungen gibt es auch, weil zusehends kleinere Portionsgrößen für Single- oder Seniorenhaushalte angeboten werden. Beim wachsenden Online-Handel werden die Waren in Kartons verschickt.

Das Umweltministerium betonte, möglichst viele Abfälle sollten recycelt werden. Ein geplantes Wertstoffgesetz sieht vor, die bisherige gelbe Tonne und den gelben Sack zu einer Wertstofftonne zu erweitern. Diese soll nicht nur wie bisher Verpackungen aufnehmen, sondern auch andere Wertstoffe aus Kunststoff und Metall wie Kleiderbügel oder ausrangiertes Plastikspielzeug.

(dpa)
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