Obwohl er als "Gefährder" galt Mutmaßlicher Islamist erhielt Waffenschein

Berlin (RPO). Obwohl ein Deutschtürke aus Offenbach jahrelang von hessischen und deutschen Sicherheitsbehörden als so genannter "islamistischer Gefährder" überwacht wurde, konnte er laut einem Magazinbericht eine komplette Schießausbildung absolvieren und mehrere Waffen kaufen.

2010: Terrorwarnungen in Deutschland
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Wie das HR-Magazin "Defacto" vorab zu seiner Sendung am Sonntag berichtete, stellte das Ordnungsamt der Stadt dem Mann 2008 eine Waffenbesitzkarte aus. Laut Generalbundesanwaltschaft hat der Deutschtürke durch Internetpropaganda die Terrororganisation El Kaida unterstützt und versucht, andere Islamisten aus Hessen für den "Heiligen Krieg" zu rekrutieren.

Dem Bericht zufolge wurde Adnan V. 2007 Mitglied eines südhessischen Schützenvereins und ließ sich dort im Gebrauch von Schusswaffen schulen. Nach einem Jahr solcher Vereinsaktivitäten erfüllte er damit eine formale Voraussetzung, um die Bezugsberechtigung für Waffen zu erlangen, die er dann auch offenbar problemlos erhielt. Zuvor hatte er bereits 2007 auf mehreren Internetseiten mitgeteilt, dass er sich selbst für den "globalen Dschihad" entschieden habe.

Im Juli 2008 kaufte Adnan V. laut "Defacto" legal eine Neun-Millimeter-Pistole. Zwar informierte der Waffenverkäufer korrekterweise die zuständige Ordnungsbehörde, doch griffen die Behörden nicht ein. Vielmehr gelang es dem Anhänger des "Heiligen Krieges" in den folgenden Monaten ungestört, nacheinander noch zwei Gewehre zu erwerben - obwohl auch hier wiederum die Verkäufer den Behörden Meldung machten. Im Oktober 2009 wurde Adnan V. schließlich verhaftet. Er befindet seitdem in Hessen in Untersuchungshaft.

(AFP/jre)
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