Nach Fall Edathy Azov-Datei: Ermittler rechnen mit 900 Kinderporno-Verfahren
Frankfurt/Main · Die Datei des kanadischen Versandhändlers Azov wird in Deutschland vermutlich zu rund 900 Ermittlungsverfahren wegen Kinderpornografie führen.
705 Verfahren wegen des Anfangsverdachts auf Besitz, Erwerb und Verbreitung von kinderpornografischem Material seien bereits bundesweit eingeleitet worden, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt, Alexander Badle, am Freitag.
Die Frankfurter Behörde bearbeitet Ermittlungsverfahren wegen schwerwiegender oder umfangreicher Internetstraftaten und ist Ansprechpartner des Bundeskriminalamts für Internetstraftaten. Die Verfahren werden nach Klärung der Zuständigkeiten an die örtlichen Staatsanwaltschaften abgegeben.
Im Februar 2012 hatten kanadische Ermittler die Azov-Datei ihren deutschen Kollegen beim Bundeskriminalamt übergeben. Bei Azov soll auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy Fotos bestellt haben.