DNA gefunden Neue Spur der Killerin von Heilbronn

Heilbronn/Mainz (RPO). Die DNA der Serientäterin, welche im Auto der ermordeten Heilbronner Polizistin gefunden worden war, deckt sich mit einer Genspur, die nun auch im Fahrzeug der mutmaßlichen Mördern von drei Georgiern nachgewiesen werden konnte. Das teilten LKA und Staatsanwaltschaft Frankenthal mit.

April 2007: Polizistin in Heilbronn ermordet
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Foto: AP

Einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Dreifachmord und der gefundenen DNA gibt es nach Auffassung der Ermittler aber nicht. "Das heißt, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Spur zu einem früheren Zeitpunkt in das Fahrzeug gelangt. Bei welcher Gelegenheit dies geschehen sein könnte, ist Gegenstand aktueller Ermittlungen", erklärte die Behörde. Dazu wurde eine neue Sonderkommission namens "Zelle" eingesetzt, die mit den bisherigen Sonderkommissionen "Georgien" zum Dreifachmord und "Parkplatz" zum Polizistenmord zusammenarbeitet, wie LKA-Sprecher Herbert Klein sagte.

Vom LKA gebraucht gekauft

Der mehrere Jahre alte Ford Escort war im Frühjahr 2007 als Gebrauchtwagen vom LKA gekauft und im Oktober dem V-Mann zur Verfügung gestellt worden, wie die Frankenthaler Oberstaatsanwältin Gisa Thermann der AP sagte. Der Mord an den Georgiern wurde Ende Januar 2008 verübt.

Eine DNA-Spur der bislang unbekannten Frau war am 25. April 2007 am Dienstfahrzeug zweier in Heilbronn niedergeschossener Polizisten sichergestellt worden. Eine 22-jährige Polizistin war mit einem Kopfschuss getötet worden. Ihrem 24 Jahre alten Kollegen wurde ebenfalls in den Kopf geschossen, er lag mehrere Wochen im Koma und konnte sich danach an die Tat nicht mehr erinnern.

Dieselbe Serientäterin hatte auch an zahlreichen weiteren Tatorten vorwiegend bei Einbrüchen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, im Saarland, in Frankreich und zum großen Teil in Österreich DNA-Spuren hinterlassen. Die Frau wird aber auch mit den Morden an einer Rentnerin in Idar-Oberstein 1993 und an einem Rentner in Freiburg 2003 in Verbindung gebracht.

Alter und Herkunft der Spur unklar

Zu der jetzt neu gefundenen Spur erklärten die Ermittler am Donnerstag, ein ursächlicher Zusammenhang mit den Morden im Raum Heppenheim sei nicht erkennbar. Im Januar 2008 waren drei Männer aus Georgien tot aus dem Altrhein bei Mannheim geborgen worden. Tatverdächtig sind zwei aus Somalia und dem Irak stammende Männer, die in U-Haft sitzen.

Als Motiv halten die Ermittler bisher einen Raubmord für wahrscheinlich. Der Iraker, der als V-Mann für das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt gearbeitet hat, soll den drei georgischen Gebrauchtwagenhändlern in der Nähe von Heppenheim ein Fahrzeug zum Kauf angeboten haben.

LKA-Präsident Hans-Heinrich Preußinger hatte Ende Februar gesagt, der V-Mann habe von der Behörde den Ford Escort zur Verfügung gestellt bekommen, um an Treffen von Islamisten teilnehmen zu können.

(ap)
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