Fahnder ermitteln Neuer Verdächtiger im Fall Peggy

Bayreuth · Das Verschwinden der Schülerin Peggy vor zwölf Jahren gehört zu den großen ungeklärten Verbrechen in Deutschland. Nun hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth laut einem Medienbericht einen neuen Verdächtigen im Visier.

 Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben (Bayern).

Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben (Bayern).

Foto: dpa, David Ebener

Zwölf Jahre nach dem Verschwinden der Schülerin Peggy hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth einem Medienbericht zufolge einen neuen Verdächtigen im Visier. "Wir ermitteln gegen eine weitere Person", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dem Magazin "Focus". Es habe sich herausgestellt, dass das Alibi eines Mannes nicht so fest sei wie ursprünglich angenommen. Der Verdächtige sei bereits vernommen worden. Nach "Focus"-Informationen handelt es sich um einen 40-jährigen Mann. Bei Staatsanwaltschaft und Polizei in Bayreuth war am Samstag zunächst niemand für eine Stellungnahme oder weitere Details zu erreichen.

Die damals neun Jahre alte Schülerin Peggy war 2001 in Lichtenberg im Landkreis Hof spurlos verschwunden. Bis heute fehlt von ihr jede Spur. Eine Leiche wurde nie gefunden. Dennoch wurde nach langwierigen Ermittlungen 2004 der geistig behinderte Ulvi K. als ihr Mörder verurteilt. Die Zweifel an seiner Schuld waren aber trotz des rechtskräftigen Urteils nie verstummt. Im April 2013 reichte sein Anwalt einen Wiederaufnahmeantrag ein. Am vergangenen Montag ordnete das Landgericht Bayreuth schließlich an, das Verfahren müsse neu aufgerollt werden.

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth lässt bereits seit 2012 selbst wieder in dem Fall ermitteln. So gab es im April 2013 eine große Suchaktion in Lichtenberg, die aber keine neuen Erkenntnisse brachte.
Ins Visier von Kripo und Staatsanwaltschaft geriet bereits ein 29-jähriger Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt, der zum Zeitpunkt von Peggys Verschwinden ein enger Freund der Familie war. Er gilt inzwischen als Tatverdächtiger, auch sein Elternhaus ist mittlerweile durchsucht worden. Der Mann sitzt wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes derzeit in Haft.

(dpa)
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