"Lotte" verdirbt Silvesternacht Neues Orkantief zieht heran

Frankfurt/Main (RPO). Keine Atempause für Polizei und Feuerwehren: Nach dem Sturmtief "Karla" in der Silvesternacht wird in der Neujahrsnacht "Lotte" über Deutschland hinwegfegen. Wegen des drohenden Unwetters warnten die Ordnungshüter mancherorts bereits davor, Feuerwerk abzubrennen.

 An der Nordsee verrichtete Sturmtief "Karla" ganze Arbeit.

An der Nordsee verrichtete Sturmtief "Karla" ganze Arbeit.

Foto: AP, AP

Das Orkantief "Karla" hatte in der Nacht zu Silvester große Schäden in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland angerichtet. "Lotte" hat ebenfalls Unwetter im Gepäck - neben Sturm- und Orkanböen auch starken Regen. "Karla" sorgte für Windgeschwindigkeiten von zum Teil mehr als 170 Stundenkilometern. Bäume und Ampeln stürzten um, herabstürzende Dachteile beschädigten parkende Autos, Baustellenabsperrungen wurden weggerissen.

Besonders schlimm wütete das Orkantief im Norden: Mecklenburg-Vorpommern erlebte die schwersten Stürme des alten Jahres. Auf der Insel Hiddensee wurden von der dortigen Wetterwarte Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 176 Stundenkilometern gemessen. Trotz der extremen Wetterbedingungen hielten sich die Schäden nach Polizeiangaben in Grenzen. Der Energieversorger Wemag meldete zeitweiligen Stromausfall für etwa 4.000 Haushalte in Nordwestmecklenburg.

Pausenlose Einsätze

In Schleswig-Holstein waren die Feuerwehren pausenlos im Einsatz, um umgekippte Bäume von den Straßen und Schienen zu räumen. Mehrere Häuser wurden abgedeckt, und Ampeln knickten um. Auf der Fehmarnsundbrücke kippte ein Lastwagen um. Zwischen Lübeck und Kiel beziehungsweise Kiel und Flensburg war der Bahnverkehr wegen herabgestürzter Äste zeitweise unterbrochen. Mehrere Brücken waren gesperrt.

In Hamburg mussten Polizei und Feuerwehr immer wieder umgefallene Bäume von den Fahrbahnen räumen. In Jesteburg blies der Sturm ein Toilettenhäuschen um, das gegen einen Pkw stürzte und dessen Heckscheibe durchschlug. In Oldenburg wurde das Dach eines Zirkuszeltes beschädigt.

Stark betroffen war auch Nordrhein-Westfalen: Allein im Kreis Gütersloh rückte die Polizei in der Nacht 37 Mal wegen des Unwetters aus. Der Sturm beschädigte Autos und riss Verkehrsschilder um. Auch in Städten wie Essen oder Mönchengladbach und im Sauerland waren Polizei und Feuerwehr im Einsatz. In Berlin rückte die Feuerwehr ab den frühen Morgenstunden insgesamt 43 Mal aus. So war ein Baugerüst auf einer Länge von hundert Metern eingestürzt und abgebrochene Äste lagen auf den Straßen.

Es wird kälter

An Neujahr sollte "Lotte" vor allem auf den Nordseeinseln für Sturmböen sorgen; betroffen sein wird aber auch der Norden und die Mitte Deutschlands. Dabei bleibt es den Meteorologen zufolge mit acht bis 13 Grad zunächst relativ mild, allerdings regnerisch. Im Laufe des Neujahrtages sollten die Temperaturen dann langsam zurückgehen - in der Nacht zum Dienstag auf etwa null Grad. Es bleibt regnerisch, und in höheren Lagen kann etwas Schnee fallen. Tagsüber bewegen sich die Temperaturen dann nur noch zwischen drei und acht Grad.

Der Mittwoch beginnt zunächst freundlich und weitgehend trocken. Später beginnt es dann von Nordwesten her zu regnen, wobei der Regen mancherorts auch in Schnee übergehen kann. Der Wind flaut anfangs etwas ab, frischt in der Nacht zum Donnerstag aber wieder kräftig auf, wie der Deutsche Wetterdienst vorhersagt.

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