Niedersachsen Landwirt verletzt Tierarzt mit Schuss schwer

Cuxhaven · Ein Landwirt in Niedersachsen hat im Streit um die Haltung seiner Tiere auf den Leiter des örtlichen Veterinäramtes geschossen und ihn schwer verletzt. Wie die Polizei mitteilte, sollten die Rinder, Schafe und Pferde des Bauern abgeholt werden, da sie nicht ordnungsgemäß gehalten wurden.

 Der Schuss fiel auf diesem Hof in Osterbruch-Norderende.

Der Schuss fiel auf diesem Hof in Osterbruch-Norderende.

Foto: dpa, crj sab

Da die Behörde schon mit Widerstand des Mannes gerechnet hatte, kamen die Mitarbeiter am Mittwochmorgen in Begleitung der Polizei zu dem Hof in der Gemeinde Osterbruch. Bei dem Einsatz sei der Landwirt kurz ins Haus gegangen. "Als er das nächste Mal rauskam, hat er geschossen", sagte ein Polizeisprecher. Nach der Tat gab ein Polizeibeamter einen Warnschuss ab. "Der Mann ließ sich daraufhin widerstandslos von der Polizei festnehmen."

Der Landwirt war wegen seiner Tierhaltung schon länger im Blick der Behörde, sagte Landrat Kai-Uwe Bielefeld. Es habe zahlreiche Gespräche und Verhandlungen gegeben. Nun sollte ein Gerichtsbeschluss vollstreckt werden und die Tiere an Viehhändler übergeben werden. Gegen den Mann wird nun wegen versuchter Tötung ermittelt.

Im Jahr 2015 hatte ein Fall aus dem brandenburgischen Nauen für Schlagzeilen gesorgt. Damals erschoss ein Landwirt einen Veterinär, der mit Kolleginnen gekommen war, um die Tiere des Mannes zu beschlagnahmen. Das Landgericht Potsdam verurteilte den 72-Jährigen im September 2015 zu sieben Jahren Haft.

(felt/AFP)
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