Schiff steckte im Watt fest Juist-Fähre erreicht das Festland

Norddeich · Eine Fähre ist bei der Überfahrt von der Nordseeinsel Juist nach Norddeich im Watt stecken geblieben. Nach stundenlangem Warten auf das Hochwasser konnte sich die Fähre am Dienstagabend freifahren. Eine Reisende lobte im Gespräch mit unserer Redaktion die Arbeit der Crew.

 Die MS Frisia II - hier noch mit ausreichend Wasser unter dem Kiel.

Die MS Frisia II - hier noch mit ausreichend Wasser unter dem Kiel.

Foto: dpa, crj sab jol

So hatte sich Barbara Minden das Ende ihres Urlaubs nicht vorgestellt: Mit der Fähre wollten sie und ihre Familie nach ihrem Urlaub auf der Nordseeinsel Juist zurück ans Festland. Doch statt innerhalb von zwei Stunden wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, saßen die Urlauber fest - mitten im Wattenmeer.

Drei Tage lang konnte die Fähre wegen starker Winde und Niedrigwasser nicht ablegen. Erst am Dienstagmorgen setzt die AG Reederei Norden-Frisia wieder Schiffe ein. Gleich fünf Fähren sollen die Menschen, die seit Tagen auf ihre Heimreise warten, um 6.45 Uhr zurück ans Festland zu bringen. "Ich hörte, dass etwa 3000 Urlauber eine Fähre erwischen wollten", erzählt Minden.

Der Ansturm ist zu viel für die Reederei. "Im Eisregen mussten wir zuerst sehr lange auf unsere Abfertigung warten. Es kam zu Verzögerungen, so dass die letzte Fähre erst mit einer Stunde Verspätung losfahren konnte", berichtete Minden. Das Problem: Zum Zeitpunkt der Abfahrt um 7.20 Uhr sinkt der Wasserpegel bereits wieder - das Schiff bleibt im Schlick stecken.

Minden findet dennoch lobende Worte für den Einsatz der Crew. Die Stimmung an Bord sei sehr gut, sagte sie. "Getränke und Lebensmittel wurden rationiert. Die Besatzung ist sehr bemüht", berichtete Minden.

Am Abend konnte sich das Schiff dann freifahren. Der Rest der Reise verlief völlig problemlos. "Alle Passagiere sind gut am Festlandhafen Norddeich angekommen", berichtet Minden.

Am Festland wartet die nächste Unwegsamkeit auf die Urlauber. Denn wie die Besatzung den Passagieren zuvor mitteilte, sind die Straßen vereist und die Autos zugefroren. Wer kein Enteiserspray dabei hat, sitzt fest. "Ich habe für meine Familie bereits ein Hotelzimmer auf dem Festland gebucht", sagt Minden. "Bei diesem Wetter fahren wir nicht mehr los."

(jnar)
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