Schweinegrippe-Impfstoff soll verbrannt werden NRW: Bund soll sich an Anschaffung beteiligen

Düsseldorf (RPO). Nordrhein-Westfalen hat Konsequenzen aus dem Millionenschaden der Länder beim Schweinegrippe-Impfstoff gefordert. "Die Länder haben die böse Erfahrung gemacht, dass das Kostenrisiko für die Anschaffung des Impfstoffes Pandemrix allein bei ihnen liegt", sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) unserer Redaktion.

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Foto: AFP

"In solchen Fällen muss der Bund künftig auch Verantwortung für die Finanzierung übernehmen", so Steffens weiter. Der Bund habe 2009 die Länder angetrieben, sich in großem Umfang mit dem Impfstoff zu bevorraten.

Die Länder müssen die überzähligen Dosen des Impfstoffs vernichten — das Haltbarkeitsdatum der Dosen läuft im Herbst ab. Voraussichtlich werden die Arzneien verbrannt. Allein für NRW sind 6,1 Millionen Dosen übrig. Das Land wird auf Kosten von 47 Millionen Euro sitzenbleiben, wie das Gesundheitsministerium bestätigte. Bundesweit beträgt der Schaden knapp 240 Millionen Euro.

Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Burger, verteidigte die Empfehlung der Experten für den Impfstoff. "Wenn sich herausstellt, dass die Influenza-Welle einen schweren Verlauf nimmt, dann ist es zu spät, mit der Impfstoff-Beschaffung zu beginnen." Niemand habe den relativ milden Verlauf und geringeren Impfstoffbedarf voraussagen können.

(RP)
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