U-Bahn-Schläger-Prozess Opfer verzeiht Schlägern nicht

München (RPO). Der bei einem brutalen Überfall in der Münchner U-Bahn schwer verletzte 76 Jahre alte Bruno Hubert N. bezeichnet vor Gericht den jüngeren Angeklagten, Spyridon L. als Haupttäter.

Der Prozess gegen die U-Bahn-Schläger
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Zum ersten Mal seit dem Überfall vor einem halben Jahr sieht der Pensionär Bruno Hubert N. seine beiden Peiniger wieder. Mit erhobenem Kopf blickt der 18-jährige Spyridon L. seinem damaligen Opfer in die Augen. "Der da hat immer die Führung übernommen", sagt Bruno Hubert N. als Zeuge und weist aufgeregt mit ausgestrecktem Arm auf Spyridon L. "Und der da hat alles mitgemacht", sagt er und zeigt auf Serkan A.

Der zweite Tag im Prozess um den Überfall in der Münchner U-Bahn ist für Spyridon L. kein guter Tag. N. belastet ihn schwer. Schon beim vorangegangenen Streit im U-Bahn-Zug habe der Jüngere den Ton angegeben, sagt der ehemalige Schulrektor. Beide seien auch angetrunken gewesen — aber nicht wirklich betrunken, nicht "total dicht", wie Spyridon L. in seinem Geständnis behauptete.

Vor allem aber zeigt das Überwachungsvideo, das das Gericht in Zeitlupe vorführen lässt, den damals 17-Jährigen als den brutaleren der beiden Täter. Spyridon L. sei ihm "sportlich ins Gesicht getreten", sagt der 76-Jährige. Das Blut sei ihm in die Augen geflossen, zwei Zähne abgebrochen, "und der Unterkiefer ist auch noch ein bisschen verrutscht". An ihren Schuhen habe er die Täter unterscheiden können: Vom einen kam "der Stiefel aufs Gesicht", vom anderen "der weiße Turnschuh in den Unterleib". "Da wusste ich, die schlagen mich tot!"

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