Papst-Intimus Maradiaga "Tebartz-van Elst wird wohl nicht nach Limburg zurückkehren"

Köln/Regensburg · Ein enger Vertrauter von Papst Franziskus, der honduranische Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga, hält die Rückkehr des umstrittenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst in das Bistum für ausgeschlossen.

Das ist der umstrittene Bischofssitz von oben
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Foto: dpa, Thomas Frey

"Ich weiß, dass viele Gläubige im Bistum Limburg verletzt sind. Um offene Wunden zu heilen, schütte ich keinen Alkohol darauf", sagte der Erzbischof von Tegucigalpa dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Er leide mit den deutschen Katholiken an den Problemen in Limburg, so der Koordinator der Kardinalskommission, die im Auftrag des Papstes an Strukturreformen der Kirchenleitung arbeitet. "Wenn einer Fehler gemacht hat, soll er sich dazu bekennen, um Entschuldigung bitten und sich einen anderen Platz suchen", so Maradiaga mit Blick auf Tebartz-van Elst.

Der Papst hat dem wegen des Neubaus seiner Bischofsresidenz, seines Führungsstils und eines Luxusflugs nach Indien umstrittenen Bischof eine Auszeit auferlegt. Ende Januar soll das Ergebnis einer Sonderprüfung der Bistumsfinanzen vorliegen.

Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses von Papst Franziskus und Sekretär von dessen Vorgänger Benedikt XVI., sagte der "Mittelbayerischen Zeitung", er rechne damit, dass die Vorwürfe gegen Tebartz-van Elst nicht mehr lange Bestand haben. "Ich glaube sehr wohl, dass die Untersuchung Vorwürfe bezüglich Geldverschwendung, Nichtkommunikation und Überspringung von Kontrollorganen zu Gunsten des Bischofs ausräumen wird."

Zum Prozedere sagte Gänswein: "In der Tat geht es darum, die Ergebnisse der Kommission abzuwarten. Das Ergebnis muss dann der Bischofskongregation in Rom vorgelegt werden. Erst danach und nach reiflicher Überlegung wird der Heilige Vater selbst die Entscheidung fällen."

(dpa)
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