Tausende fordern Atomausstieg Ostermärsche finden mehr Zulauf als erwartet

Frankfurt/Main (RPO). Mehrere tausend Menschen haben am Samstag im gesamten Bundesgebiet an den traditionellen Ostermarsch-Aktionen der Friedensbewegung teilgenommen. Nach Angaben des Ostermarschbüros war der Zustrom in diesem Jahr flächendeckend höher als 2010. Neben der Friedenspolitik standen die Aktionen in diesem Jahr vor allem im Zeichen des Atomausstiegs.

Tausende protestieren bei Ostermärschen
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Rund 4000 Menschen sind am Samstag nach Veranstalterangaben beim Berliner Ostermarsch 2011 auf die Straße gegangen. Zur Demonstration aufgerufen hatten Friedensaktivisten und Mitglieder der Anti-Atomkraft-Bewegung gemeinsam.

Redner forderten die Ächtung von Atomwaffen und die Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit. Demonstranten hatten Fahnen mit der Aufschrift "Atomkraft? Nein Danke" mitgebracht. Im vergangenen Jahr hatten sich gerade einmal 1500 Teilnehmer am Ostermarsch in Berlin beteiligt.

Die zentralen Forderungen des Ostermarsches 2011 lauten "Raus aus Afghanistan", "Ächtung aller Atomwaffen" und "Abschaltung aller Atomkraftwerke sofort". Darüber hinaus wird die Europäische Union nach Veranstalterangaben aufgefordert, keinen Cent mehr für die Förderung von Atomtechnologie auszugeben.

Demonstranten kritisieren Nato-Einsatz in Libyen

Auf Plakaten der Berliner Demonstranten war unter anderem zu lesen "Zivilisten in Libyen vor der Nato schützen", "Stoppt die kriminelle Aggression gegen Libyen" und "Vernichtet die Nato, nicht Muammar Gaddafi". Bestürzung über diese Slogans zeigte ein Passant, der am Rande der Demonstration Flugblätter verteilte, auf denen er zur Solidarität mit den Freiheitsbewegungen in den arabischen Staaten aufrief.

Die Demonstration hatte vor der Hauptstadt-Zentrale des Energieversorgers Vattenfall an der Chausseestraße in Mitte begonnen und war zum Potsdamer Platz gezogen. An der Route lagen die Dependancen der Energiekonzerne EnBW, RWE und Eon sowie die Botschaften der Atommächte Russland, Großbritannien, Frankreich und USA.

"Ostermarsch Ruhr" in Duisburg

In Hamburg demonstrierten 1200 Menschen, in München waren es 900. Insgesamt fanden am Samstag rund 40 Veranstaltungen statt, der zentrale Aktionstag ist der Ostermontag.

In Duisburg begann am Samstag der traditionelle "Ostermarsch Ruhr", bei dem drei Tage lang in mehreren Städten des Ruhrgebiets zahlreiche Veranstaltungen zu Fuß, mit Fahrrädern und Motorrädern stattfinden. Der Abschluss ist am Montag in Dortmund.

In diesem Jahr seien die Losungen "Kriegseinsätze beenden" und "Atomkraft stoppen" zusammengefügt worden, sagte der Linken-Politiker und Sprecher der Infostelle Ostermarsch, Willi van Oyen. Außer in Dortmund finden am Montag unter anderem größere Abschlussveranstaltungen in Frankfurt, Nürnberg und Kassel statt.

(AFP/DAP)
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