Fotos Oury Jalloh: Tod in der Ausnüchterungszelle
Der 23-jährige Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in Dessau in Gewahrsam genommen worden. Er starb in einer Ausnüchterungszelle. An Händen und Füßen gefesselt, soll Jalloh mit einem Feuerzeug selbst einen Brand entfacht haben. Die beiden diensthabenden Polizisten wurden 2008 von einer Mitschuld frei gesprochen. 2010 wurde jedoch der Freispruch für den Dienstgruppenleiter aufgehoben.
Seit März 2007 hat das Landgericht Dessau versucht, die Umstände zu klären, die zum grausamen Tod des Asylbewerbers führten.
Mehrfach ordnete das Gericht Brandversuche am Feuerwehrinstitut Sachsen-Anhalt an, um Aufschluss über die genaue Todesursache zu bekommen.
Das Institut versuchte den exakten zeitlichen Ablauf zwischen dem Ausbruch des Feuers und dem letzten Atemzug Jallohs zu ermitteln.
Die Initiative "In Gedenken an Oury Jalloh" macht dem Gericht in Dessau den Vorwurf, es sei an einer Aufklärung der genauen Todesumstände Oury Jallohs nicht interessiert.
Die Initiative "In Gedenken an Oury Jalloh" demonstrierte 2008 bundesweit für Aufklärung des rätselhaften Todes. 2010 waren die Ermittlungen gegen den Dienstgruppenleiter wieder aufgenommen worden. Der Polizist soll nicht schnell genug auf das Signal eines Feuermelders in Jallohs Zelle reagiert haben.