Im Gefängnis Pascal-Prozess: Angeklagter begeht Selbstmordversuch

Saarbrücken (rpo). Einer der Angeklagten im Fall des missbrauchten Pascal hat in der Nacht zu Donnerstag versucht, sich im Gefängnis das Leben zu nehmen. Wie es hieß, wollte er sich mit einer Rasierklinge die Pulsadern aufschneiden.

Der 42-jährige Martin R. liege auf der Intensivstation einer Saarbrücker Klinik, teilte das Landgericht Saarbrücken am Morgen mit. Die für Donnerstag angesetzte Verhandlung wurde kurzfristig abgesetzt. Zudem entschied das Gericht, die Haftbefehle gegen zwei der Angeklagten auszusetzen.

Über den Gesundheitszustand des 42-Jährigen war zunächst nichts bekannt. Angeblich soll er sich mit einer Rasierklinge schwere Verletzungen zugefügt haben. Wie dies passieren konnte, werde derzeit untersucht, hieß es im Landgericht.

Martin R. soll laut früheren Aussagen der Mitangeklagten Andrea M. und Erika K. der letzte gewesen sein, der Pascal missbrauchte. Dabei sei Pascal ums Leben gekommen.

Das Gericht setzte am Donnerstag zudem die Haftbefehle gegen die Angeklagten Detlef S. (37) und Kurt K. (45) außer Vollzug. Gegen Detlef S. habe sich bislang kein "dringender Tatverdacht" bestätigt, er sei aber weiter "hinreichend" tatverdächtigt, sagte Verteidiger Fred Valentin.

Der 37-Jährige müsse daher auch künftig auf der Anklagebank Platz nehmen. Gegen die Entscheidung des Gerichts zu Kurt K. prüft die Staatsanwaltschaft einen möglichen Einspruch. Beiden Männern wird Mithilfe zum schweren Kindesmissbrauch vorgeworfen.

Wann der Prozess fortgesetzt werden kann, ist derzeit noch unklar. Gerichtssprecher Martin Peil geht davon aus, dass am Freitag zumindest eine Entscheidung darüber getroffen werde, ob der geplante Verhandlungstag am Montag stattfinden kann.

(afp)
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