Atomtransport Polizei räumt Blockade mit Schlagstöcken

Frankfurt/Main (RPO). Unter Einsatz von Schlagstöcken hat die Polizei am Sonntagmorgen Demonstranten im Wendland von der Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg entfernt. Brennende Barrikaden, so ein Polizeisprecher, seien durch den Einsatz von Wasserwerfern gelöscht worden.

2008: Massive Proteste gegen Atommüll-Transporte
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Auf dieser Schienenstrecke wird am Abend der elfte Atommülltransport ins Zwischenlager Gorleben erwartet. Der Zug mit den Castor-Behältern rollte am Sonntag mit etwa zwölfstündiger Verspätung durch Deutschland, weil ihn drei Umweltaktivisten mit einer Ankettaktion an den Gleisen nahe der deutsch-französischen Grenze bei Wörth bis nach Mitternacht aufgehalten hatten.

Der Transport passierte kurz nach 11.00 Uhr Fulda. Er wurde am späten Nachmittag in Lüneburg erwartet. An der Blockadeaktion auf den Gleisen im Wendland waren laut Polizei einige hundert Umweltaktivisten beteiligt. Mindestens 200 weitere Atomkraftgegner harrten seit dem Vorabend unmittelbar vor dem Zwischenlager auf der knapp 20 Kilometer langen Straße aus, die der Atommülltransport ab der Umladestation Dannenberg auf Tiefladern zurücklegen muss. Hier griff die Polizei zunächst nicht ein.

Abgesehen von dem Einsatz zur Räumung der Schienen war aus Sicht der Polizei die Lage im Landkreis Lüchow-Dannenberg am Sonntagvormittag unverändert ruhig. Anders als in der Nacht zuvor gab es in Deutschland laut Polizei auch keine Anschläge mehr auf Bahneinrichtungen.

Am Samstag dagegen war es zu insgesamt fünf Brandanschlägen mit Brandverstärkern auf Signal- und Kommunikationsanlagen gekommen. Die Polizei ging, weil es in früheren Transportjahren ähnliche Anschläge gab, von Atomkraftgegnern als Urhebern aus.

(ap)
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