Braunkohle-Tagebau Hambach bei Kerpen Polizei räumt Waldbesetzer-Camp

Kerpen · Die Polizei hat am Dienstag mit der Räumung des Waldbesetzer-Camps im Hambacher Forst am Braunkohletagebau Hambach begonnen. Mehrere Hundertschaften sind nach Polizeiangaben auf dem Gelände bei Kerpen-Buir im Einsatz.

2014: Protest-Camp im Hambacher Forst wird geräumt
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2014: Protest-Camp im Hambacher Forst wird geräumt

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Ziel sei ein friedliches Ende der illegalen Besetzung des Geländes, teilte die Polizei mit. Laut einem Polizeisprecher vor Ort wurden bereits zehn Personen in Gewahrsam genommen. Es befänden sich aber noch etliche Besetzer auf dem Gelände, sagte der Sprecher unserer Redaktion. Viele haben sich an Bäume gekettet oder in Baumhäusern verschanzt.

Die Umweltaktivisten hatten seit April ein Waldstück im Hambacher Forst besetzt. Sie wollten damit gegen den "Klimakiller Braunkohle" protestieren. Für den Braunkohle-Abbau will RWE Power 3900 Hektar Wald abbaggern, 300 Hektar sollen stehenbleiben.

RWE läuft die Zeit davon

Das Unternehmen habe die Besetzung vorübergehend im Rahmen der freien Meinungsäußerung geduldet, solange das Voranschreiten der Arbeiten nicht gefährdet sei. Einer schriftlichen Aufforderung, das Gelände zu räumen, seien die Aktivisten nicht nachgekommen, sagte Unternehmenssprecher Manfred Lang.

Daher habe sich das Unternehmen entschlossen, das Gelände durch die Polizei räumen zu lassen. RWE müsse die anstehenden Arbeiten sofort beginnen. Die Räumung werde noch heute erfolgen.

Die Kampagne für den sofortigen Braunkohleausstieg "ausgeco2hlt" kündigte Solidaritätsaktionen im Laufe des Tages unter anderem in Köln, Essen, Hamburg und Berlin an. Die Initiative "Bürger für Buir", bedauerte die Räumung.

"Das Camp hat uns den Rücken gestärkt im Kampf gegen das Voranschreiten der Braunkohle", sagte Anke Grothus für die Initiative vor Ort. Es gebe jetzt niemanden mehr, der den Wald vor den Braunkohlebaggern schütze.

(lnw)
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