Berliner Polizei im Großeinsatz Rechtspopulisten wollen Islam-Karikaturen zeigen

Berlin · Rund hundert Menschen haben am Samstag in Berlin gegen einen Aufzug der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland demonstriert. Sie forderten "Nazis raus", einige schwenkten Fahnen von Linkspartei und SPD. Ihnen gegenüber standen etwa gleich viele Pro Deutschland-Anhänger.

 Ein großes Polizeiaufgebot ist in Berlin wegen geplanter Demonstrationen der rechtspopulistischen Gruppe Pro Deutschland vor Moscheen aufgezogen.

Ein großes Polizeiaufgebot ist in Berlin wegen geplanter Demonstrationen der rechtspopulistischen Gruppe Pro Deutschland vor Moscheen aufgezogen.

Foto: dpa, Tim Brakemeier

Sie zeigten vor einer Moschee im Stadtteil Wedding Schilder mit durchgestrichenen Moscheen und schwenkten Deutschlandfahnen. Die angekündigten Mohammed-Karikaturen waren zunächst nicht zu sehen. Die von Pro Deutschland ausgewählten Moscheen gelten als Zentren radikal-islamischer Salafisten. In Bonn hatte es im Mai nach einer ähnlichen Aktion Ausschreitungen gegeben.

Die Berliner Polizei war im Großeinsatz . "Wir sind gut aufgestellt", sagte eine Sprecherin am Samstagvormittag.

Nach ähnlichen Aktionen der Rechtspopulisten in Nordrhein-Westfalen war es zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Anfang Mai hatte die islamfeindliche Splitter-Partei Pro NRW bei einer Kundgebung in Solingen angekündigt, islamkritische Karikaturen zu zeigen.

Daraufhin griffen radikalislamistische Salafisten die Polizei mit Stöcken und Steinen an. In den folgenden Wochen kam es in vielen Städten NRWs zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Pro NRW-Anhängern und Salafisten. Mehrere Polizeibeamte wurden schwer verletzt. Bezüglich der islamkritischen Karikaturen kam es zu widersprüchlichen Entscheidungen: Während etwa die Polizei Bielefeld das Zeigen der Karikaturen untersagte, erlaubte das zuständige Verwaltungsgericht die Aktionen später wieder.

(dpa)
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