Attacke in Sachsen-Anhalt "Reichsbürger" greifen Polizisten an

Salzwedel · Wieder ein Vorfall mit "Reichsbürgern": In Sachsen-Anhalt hat ein Pärchen auf Polizisten eingeschlagen. Ein Beamter musste ins Krankenhaus. Zudem wird bekannt: Bei der bayrischen Polizei gibt es wohl mehrere Anhänger der "Reichsbürger".

In einem Bürger-Center der Stadt Salzwedel haben nach Polizeiangaben ein "Reichsbürger" und seine Ehefrau auf Beamte eingeschlagen. Der 43-Jährige hatte sich geweigert, das Amt zu verlassen. Die Mitarbeiter riefen daraufhin die Sicherheitskräfte, um ihr Hausrecht durchzusetzen, wie die Polizei mitteilte.

Als der Mann die Polizisten sah, beschimpfte er sie als Nazis und schlug unvermittelt auf sie ein. Die Polizisten wehrten sich - da wurden sie auch von der 34-jährigen Ehefrau angegriffen. Das Paar wurde schließlich zum Verlassen des Bürger-Centers gezwungen. Ein Polizeibeamter und der Angreifer kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.

Erst am Mittwoch hatte ein "Reichsbürger" in Georgensgmünd bei Nürnberg auf Polizisten geschossen. Ein 32 Jahre alter SEK-Beamter starb später an seinen Verletzungen. Die "Reichsbürger"-Bewegung leugnet die Existenz der Bundesrepublik und deren Gesetze.

Nach Informationen des "Münchner Merkurs" sind auch vier Polizisten aus Bayern bei den "Reichsbürgern" aktiv. Dies habe ein Sprecher des Innenministeriums bestätigt, berichtet die Zeitung. Ein Polizeihauptkommissar, der als Ausbilder bei der Polizeischule Ainring (Landkreis Berchtesgadener Land) tätig sei, wurde demnach suspendiert. Bei drei weiteren Polizisten "prüfen wir derzeit, ob und in welcher Tiefe die Beamten einem solchen oder ähnlich gelagerten Gedankengut nahestehen", sagte der Ministeriumssprecher. Es drohten Disziplinarverfahren, eventuell auch eine Entfernung aus dem Dienst.

(crwo/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort