Hochhausbrand mit vier Toten Polizei ermittelt gegen Gaffer

Saarbrücken · Nach dem Hochhausbrand in Saarbrücken mit vier Toten und über 20 Verletzten hat die Polizei Strafverfahren gegen drei Gaffer eingeleitet. Sie sollen Tote und Verletzte mit ihren Handys gefilmt haben.

 Feuerwehrleute stehen in Saarbrücken (Saarland) vor dem mehrstöckigen Wohnhaus.

Feuerwehrleute stehen in Saarbrücken (Saarland) vor dem mehrstöckigen Wohnhaus.

Foto: dpa, odi kde

Vier Tote und 25 Verletzte ließen die Flammen in einem Hochhaus in Saarbrücken vergangenen Sonntag zurück. Drei Männer im Alter von 22, 27 und 67 Jahren hätten mit ihren Handys vermutlich verletzte und tote Menschen gefilmt, teilte die Polizei mit. Der Inhalt der Geräte müsse noch ausgewertet werden. Das Feuer am Sonntag war nach bisherigen Ermittlungen von einer 37 Jahre alten Bewohnerin des Hauses gelegt worden. Sie sitzt in Untersuchungshaft.

Das Hab und Gut der Bewohner wurde zerstört. "Wir gehen davon aus, dass mindestens die Hälfte vor dem Nichts steht", sagte der Vorsitzende des Vereins Brandopferhilfe Saarland, Holger Staab. Nach Angaben der Brandopferhilfe deckten sich einige Bewohner bereits am Montagabend beim Verein mit Kleidung ein.

"Viele haben uns kontaktiert, die meisten sind noch unter Schock", sagte Staab. Einige Menschen seien in Wohnungen der Stadt untergebracht worden, andere wohnten bei Freunden oder Verwandten. Die Betroffenen seien überwiegend ärmere Menschen, die keine Versicherungen abgeschlossen hätten.

(laha)
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