Thema Euro-Krise Sarrazin schreibt ein neues Buch

Berlin · Der frühere Berliner SPD-Finanzsenator und Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin schreibt nach seinem umstrittenen Bestseller "Deutschland schafft sich ab" ein neues Buch. Es gehe um eine kritische, ökonomischen Analyse der europäischen Schuldenkrise und der Zukunft des Euro, erfuhr unsere Redaktion aus dem persönlichen Umfeld Sarrazins.

Thilo Sarrazin liebt klare Worte
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Foto: AP

In dem Buch, das im Juni oder Juli im Verlag DVA erscheinen soll, werde Sarrazin eine kritische Bestandsaufnahme des aktuellen Krisenmanagements der Bundesregierung vornehmen und ökonomische Lösungsvorschläge für eine stabile Währungsunion machen, heißt es.

Der 66-jährige Ökonom hatte mit seinem ersten Buch im Jahr 2010 eine deutschlandweite Debatte über Integration angestoßen und war vor allem wegen seiner Thesen zur Vererbung von Intelligenz und den ökonomischen Folgen der Zuwanderung aus muslimischen Ländern heftig kritisiert worden.

Die SPD versuchte auf Betreiben von Parteichef Sigmar Gabriel Thilo Sarrazin aus der Partei zu werfen. Das Parteiausschlussverfahren wurde im vergangenen Jahr aber eingestellt. Wegen des öffentlichen Drucks gab Sarrazin im Herbst 2010 sein Amt als Bundesbank-Vorstand ab.

Das Buch verkaufte sich inzwischen knapp 2,3 Millionen Mal und machte den SPD-Politiker, der einst in den 80er Jahren unter Helmut Schmidt als Referent im Bundesfinanzministerium seine Karriere begann, zum mehrfachen Millionär. "Deutschland schafft sich ab" ist das meistverkaufte Sachbuch eines deutschsprachigen Autors dieses Jahrzehnts.

Thilo Sarrazin selbst bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion seine Buchpläne, wollte aber keine Auskunft über den Inhalt geben. Es werde zu gegebener Zeit eine Presseankündigung geben, so Sarrazin. Er sei aber schon sehr weit. Die Einleitung habe er bereits "zum dritten Mal neu formuliert", sagte Sarrazin.

Das Buch soll ähnlich umfangreich sein wie sein erstes Buch "Deutschland schafft sich ab". Der Verlag DVA wollte am Dienstag ebenfalls über Inhalt und Auflage des neuen Sarrazin-Buches keine Auskunft geben.

(pst)
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