Wetter Sibirische Kälte hält bis Mitte Februar an

Düsseldorf (rpo). Die Kältewelle hat Deutschland fest im Griff. In der Nacht auf Freitag fielen die Temperaturen mancherorts auf 18 Grad minus. Prognosen von Meteorologen zufolge soll die frostige Kälte noch bis Mitte Februar anhalten.

 Meteorologen prophezeien für die kommende Woche schönstes Winterwetter mit Sonnenschein und sternenklaren Nächten.

Meteorologen prophezeien für die kommende Woche schönstes Winterwetter mit Sonnenschein und sternenklaren Nächten.

Foto: ddp, ddp

Die derzeitige Hochdrucklage sei sehr zäh und lang, sagte Karsten Brandt vom Wetterservice donnerwetter.de. Diese extreme Kälte sei aber nicht zu außergewöhnlich, sagte Brandt. "Die Deutschen sind durch die bisherigen milden Winter einfach nur verwöhnt", ergänzte er. "Dafür erwärme sich der Frühling um so schneller", versicherte der Experte. Erst ab Mitte Februar werde es mit plus zehn Grad milder. Im März und April sei mindestens ein Tag mit 20 Grad dabei, aber leider bleibe es nicht durchgängig bei diesen Werten. "Es wird einen Kälterückfall mit Nachtwerten um die null Grad geben", blickte der Meteorologe voraus.

Die Kältewelle forderte zwei weiteres Menschenleben. In nordrhein-westfälischen Gelsenkirchen starb ein 33-Jähriger an Unterkühlung, wie die Polizei mitteilte. Der obdachlose Mann hatte sich in der Nacht zum Donnerstag unter einem Balkon zum Schlafen gelegt. Am Morgen entdeckten Anwohner die leblose Person. Polizisten wickelten den 33-Jährigen in eine Decke ein, ein Notarzt versuchte vergeblich, den Mann zu reanimieren. Im Laufe des Nachmittags starb er in einem Krankenhaus.

Kälte fordert zwei weitere Opfer

Die Gefahren des Frosts wurden auch einem 62-jährigen Schlittschuhläufer auf dem Chiemsee zum Verhängnis. 50 Meter vom Ufer entfernt brach er ins Eis ein und ertrank. Nach Angaben der Polizei war die Eisdecke wegen der Mündung der Rott relativ dünn. Taucher bargen den Mann aus elf Meter Tiefe. Auch in den nächsten Tagen herrscht in Deutschland Dauerfrost.

Die Bewohner im mecklenburgischen Ueckermünde hatten erneut am stärksten mit der Kälte zu kämpfen. In der Nacht zum Freitag wurden dort mit minus 18,4 Grad Celsius die tiefsten Temperaturen im Flachland gemessen, wie Thomas Schmidt vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagte. Auch Nordrhein-Westfalen verzeichnete die in diesem Winter bislang frostigste Nacht. "Am kältesten war es in Lippstadt mit minus 17 Grad", sagte der Meteorologe.

Am Wochenende sind in der Nacht Temperaturen von minus zehn bis minus zwölf Grad zu erwarten. In der kommenden Woche sollen zwar die Werte allmählich wieder ansteigen. Die Höchstwerte liegen dann zwischen minus drei und null Grad.

Besonders erstaunlich sei der Vergleich zum Januar 2005, in dem die Durchschnittstemperatur bei plus drei Grad gelegen habe, betonte Brandt. "Die Temperaturen jetzt liegen sieben bis acht Grad darunter."

Während die Werte am Thermometer in den Minusbereich fallen, klettern die Kosten für die Heizrechnungen in die Höhe. "Der Verbrauch im Januar ist zum Vorjahr doppelt so hoch", sagte Brandt. Allein die erste Kältewelle zu Beginn der Woche habe so viel Heizenergie gekostet, wie sonst in 14 Tagen verbracht werde.

(afp2)
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