Feuerwehr neun Stunden im Ausnahmezustand Silvester-Party: Eine Million feierten in Berlin

Berlin (rpo). Ausgelassen haben die Deutschen den Jahreswechsel gefeiert. In Berlin versammelten sich rund eine Million Menschen am Brandenburger Tor und verfolgten dort ein riesiges zwölfminütiges Höhenfeuerwerk. In New York sicherten starke Polizeikräfte die Silvesterfeierlichkeiten.

Rückblick: Weltweite Silvesterfeiern
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Foto: ap

Eine Million Menschen haben auf Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin in das Jahr 2004 hinein gefeiert. Auf der Festmeile von der Straße des 17. Juni bis Unter den Linden gab es ein buntes Potpourri aus Musik und Akrobatik. Auf die Gäste warteten vier Bühnen, ein Diskotower, sieben Partyzelte und ein prächtiges Feuerwerk zum Jahreswechsel. Dieser bescherte der Feuerwehr einen neunstündigen Ausnahmezustand. Die Zahl der Einsätze stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 1711. Die Polizei musste mit 1915 Funkwageneinsätzen auch 15 Prozent mehr Hilfe leisten als vor einem Jahr. Allerdings blieben größere Zwischenfälle aus.

Ein Höhepunkt der Show am Brandenburger Tor war die atemberaubende Vorführung zweier Artisten der Traber-Familie. In luftiger Höhe schlugen sie an einem Seil 15 Salti mit einem Motorrad und stellten damit einen Weltrekord auf. Bei Temperaturen knapp unter Null heizten Musiker den Partygängern richtig ein, so die Pudhys, Oli P. und Mister President. Wem das nicht genügte, der konnte sich an Buden und in Zelten bei heißen und kalten Getränken erwärmen. Drei Videowände verbreiteten auf der Veranstaltung „internationales Flair“ - mit Bildern aus Großstädten in aller Welt. Im 40 Meter hohen Riesenrad verschafften sich viele Menschen einen Überblick über den Trubel.

Weitere Silvesterstationen:

Auf den Pariser Champs-Elysées feierten nach Polizeiangaben rund 450.000 Menschen und ließen die Champagnerkorken und Feuerwerkskörper knallen. Über die Feierlichkeiten wachten insgesamt rund 4500 Polizisten und Sicherheitskräfte. Auf Flughäfen und Bahnhöfen waren ebenfalls die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden.

In London trotzten ebenfalls zehntausende Menschen winterlichen Temperaturen und den Warnungen der Behörden, öffentliche Plätze zu meiden und bestaunten das Feuerwerk am London Eye, dem Riesenrad an der Themse. Auf zentralen Plätzen wie Trafalgar Square und Leicester Square fielen sich die Menschen ebenso in die Arme wie vor dem Parlament, wo um Mitternacht der Big Ben das neue Jahr einläutete.

In der schottischen Hauptstadt Edinburgh fiel die Silvesterfete buchstäblich ins Wasser. Nach Angaben der Organisatoren wurden das Straßenfest wegen schlechten Wetters rund eine Stunde vor Mitternacht abgesagt.

Wer auf dem verschneiten Roten Platz in Moskau den Jahreswechsel feiern wollte, musste erst mehrere Polizeikontrollen über sich ergehen lassen. Der Platz war denn auch nicht so gut besucht wie in den Vorjahren. Die Neujahrsansprache von Präsident Wladimir wurde dort auf einer großen Leinwand übertragen.

In New York gab der zu Tränen gerührte Bürgermeister Michael Bloomberg um Mitternacht auf dem Times Square vor rund 750.000 jubelnden Menschen das Zeichen für das Herablassen einer knapp 500 Kilogramm schweren Kristallkugel, die sich über der jubelnden Menge herabsenkte. US-Heimatschutzminister Tom Ridge bezeichnete die Sicherheitsvorkehrungen für New York als „absolut beispiellos“. Zum Schutz vor möglichen Anschlägen waren schwer bewaffnete Spezialkommandos im Einsatz. Die Beamten waren auch mit Spezialausrüstung zur Feststellung von ABC-Waffen ausgestattet. Am Times Square wurden Mülleimer, Zeitungsstände und Briefkästen entfernt. Über New York und anderen US-Metropolen galten eingeschränkte Überflugrechte.

In Bagdad detonierte nach US-Armeeangaben eine Autobombe vor einem voll besetzten Restaurant. Dabei wurden mindestens vier Menschen getötet und rund zwei Dutzend weitere verletzt, unter ihnen drei Reporter der „Los Angeles Times“. Die Iraker ließen sich dennoch das Feiern nicht nehmen und feuerten zum Jahreswechsel mit Schnellfeuergewehren in die Luft.

Sydney in Australien war die erste Großstadt, die das Jahr 2004 begrüßte. Rund eine Million Menschen versammelten sich am Hafen, wo Feuerwerk, Schiffsparaden und Lichtshows den Jahreswechsel prachtvoll begleiteten. Die Behörden hatten tausende Polizisten, verdeckte Ermittler und Sprengstoffexperten abgestellt.

In Indonesien wurden über den Jahreswechsel zwei Drittel der 250. 000 Mann starken Polizeitruppe aktiviert. Auf der Ferieninsel Bali, wo im Herbst 2002 mehr als 200 Menschen bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen waren, waren zum Jahreswechsel 7000 Sicherheitsbeamte im Einsatz. In der taiwanischen Hauptstadt Taipeh versammelten sich Tausende zu Feuerwerk und Lichtshow um den mit 508 Meter höchsten Wolkenkratzer der Erde. Im mehrheitlich moslemischen Süden Thailands wurde eine Bombe mit großer Sprengkraft entschärft.

Am berühmten Copacabana-Strand von Rio de Janeiro begrüßten zwei Millionen Menschen das neue Jahr mit einer rauschenden Fiesta. Von acht Booten aus wurden während eines 20-minütigen Feuerwerks 150 Tonnen Feuerwerkskörper abgeschossen. In mehreren afrikanischen Staaten wie Ghana, Liberia, Sierra Leone oder Guinea-Bissau verboten die Behörden Feuerwerke aus Sicherheitsgründen.

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