Skurriles Wahlplakat in Nordfriesland "America First? Ilgen Förster!"

Husum · Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Ilgen wirbt mit einem skurrilen Wahlplakat um Wählerstimmen: Er droht einem Baum mit Donald Trumps Gesicht mit der Axt. Die Meinungen im Netz gehen von "verunglückter Werbung" bis zur "origineller Idee" auseinander.

Der Bundestagswahlkampf ist eröffnet. Die Plakate hängen. Und manch ein Kandidat hat sich dabei zu eher eigenwilligen Motiven hinreißen lassen. Mit einem skurrilen Exemplar sorgt der SPD-Bundestagsabgeordnete aus Nordfriesland, Matthias Ilgen, für Aufsehen. Er schwingt die Axt gegen einen Baum, der das Gesicht von US-Präsident Donald Trump trägt.

"America First? Ilgen Förster!", steht auf den Plakaten in Ilgens Wahlkreis Husum geschrieben. Den Wortwitz unterstreicht der SPD-Mann mit einem Foto von sich: Im roten Sakko und breit grinsend will er mit einer Axt gerade einen Baum fällen, in dessen Rinde die Konturen von Trumps Gesichts reinretuschiert wurden.

Eine Fälschung? Ein Scherz? Keines von beiden! Der 33-jährige Politiker hat die Echtheit des Plakats gegenüber der Tageszeitung "Husumer Nachrichten" bestätigt. Er wolle im Wahlkampf "satirisch zuspitzen", heißt es im Bericht. "Bei der Konkurrenz schläft man ja ein, wenn man sich die Plakate anguckt." Ein Aufruf zur Gewalt solle das Plakat aber nicht sein. Illgen betonte, dass er mit der Axt nicht auf den US-Präsidenten losgehe, "sondern auf einen Baum, dessen Rinde sein Gesicht trägt".

Er selbst habe viel positive Resonanz zu diesem Plakat erfahren, ergänzte der SPD-Mann. In den sozialen Netzwerken sind die Meinungen geteilt. "Witziger als alles, was ich bis jetzt in Berlin gesehen habe", schreibt ein Nutzer via Twitter. Kommentare wie "Warum bedroht der Pfosten denn den Baum mit ner Axt? Beklopptes Plakat!", sind aber ebenso zu lesen. Der Hamburger Blogger Martin Fuchs hat die Illgens Kreation bereits in sein "Wahlplakate from Hell"-Ranking aufgenommen — und ihm den Zusatz "Make Nordfriesland great again!" verliehen.

Dass Ilgen kein gewöhnlicher Politiker ist, hat er schon in der Vergangenheit bewiesen. Einen Namen hat er sich als "Freiherr von Ilgen" gemacht — und zwar als Wrestler in diversen europäischen Wrestling-Veranstaltungen. Er trat im Ring stets als "Heel", also als Bösewicht auf. Seitdem er sich seiner politischen Karriere widmet, gilt er als "Hulk der SPD".

(beaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort