Meteorologen ziehen erste Bilanz Sommer 2014: NRW war das zweitkälteste Bundesland

Offenbach · Regen, Regen, Regen und schon Mitte August gefühlter Herbst – der Sommer 2014 hat es Sonnenanbetern nicht gerade leicht gemacht. Bürger von NRW wurden in diesem Sommer besonders oft enttäuscht, wie die aktuelle Bilanz des Deutschen Wetterdienstes beweist.

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Regen, Regen, Regen und schon Mitte August gefühlter Herbst — der Sommer 2014 hat es Sonnenanbetern nicht gerade leicht gemacht. Bürger von NRW wurden in diesem Sommer besonders oft enttäuscht, wie die aktuelle Bilanz des Deutschen Wetterdienstes beweist.

Während kalendarisch erst am 23. September der Herbst beginnt, sieht das bei den Meteorologen anders aus. Für sie beginnt die kühlere Jahreszeit bereits am 1. September. Zeit also, Bilanz zu ziehen, wie der Sommer in diesem Jahr ausgefallen ist. Der Deutsche Wetterdienst hat nach einer ersten Auswertung der vorliegenden Daten vor allem eines festgestellt: jede Menge Extreme — von großer Trockenheit, einer Hitzewelle bis hin zu starken Gewittern und Regengüssen.

So habe der Sommer in diesem Jahr mit sehr kühlen Nächten begonnen, schreibt der Deutsche Wetterdienst. Doch nur eine Woche später habe eine ausgeprägte Hitzewelle für ungewöhnlich hohe Temperaturen gesorgt. Heißester Tag war vielerorts der Pfingsmontag am 9. Juni. An diesem Tag wurde auch der Hitzerekord des Sommers gemessen — und zwar mit 37,7 Grad in Rheinau-Memprechtshofen.

13 Prozent mehr Niederschläge als sonst

Doch die Hitze sollte nicht bleiben. Während es im Juni vielerorts noch viel zu trocken war, beherrschten viele Gewitter mit Regengüssen den Juli. Fast täglich musste der Deutsche Wetterdienst Unwetterwarnungen herausgeben. So hinterließ das Sturmtief Ela am 9. Juni in NRW viele Schäden, in Düsseldorf kamen drei Menschen ums Leben.

Den meisten Regen an einem Tag verzeichnete der DWD am 28. Juli in Emmingen-Liptingen bei Tuttlingen mit 109,54 Litern pro Quadratmeter und am 4. August in Cottbus mit 102,6 Litern pro Quadratmeter. Beim Unwetter in Münster am 28. Juli kamen laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sogar 292 Liter pro Quadratmeter in sieben Stunden herunter. Insgesamt fielen im Durchschnitt seit Anfang Juni 272 Liter Regen pro Quadratmeter, das waren 13 Prozent mehr als sonst.

Den gesamten Sommer betrachtet, so bilanziert der Deutsche Wetterdienst, glichen sich die Extreme aber fast aus. So sei der meteorologische Sommer 0,9 Grad wärmer gewesen als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Auch habe die Sonnenscheindauer mit rund 628 Stunden ihr Soll um vier Prozent übertroffen. Die sonnenscheinreichsten Gebiete befanden sich demnach mit fast 900 Stunden an der Ostseeküste. Weniger Glück aber hatte NRW.

NRW in Sachen Sonnenschein auf dem letzten Platz

Sonst sei NRW oft eine der wärmsten Regionen, so der DWD, aber in diesem Sommer war es mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad das zweitkälteste Bundesland. Zudem war es eines der Länder, in dem in den Monaten Juni bis August die meisten Niederschläge fielen. 306 Liter pro Quadratmeter fielen hier, der vierjährige Mittelwert liegt bei 240 Litern pro Quadratmetern.

Und auch beim Sonnenschein ist NRW in diesem Jahr Schlusslicht, so die Meteorologen. Zwar sei mit 573 Sonnenstunden das Soll erfüllt worden (104 Prozent), doch im Ländervergleich reicht es eben nur für den letzten Platz.

Das kälteste Bundesland war übrigens in diesem Jahr Bayern (16,7 Grad), während in Baden-Württemberg die meisten Niederschläge fielen. Am glücklichsten waren im meteorologischen Sommer die Menschen in Sachsen-Anhalt dran. Mit durchschnittlich 17,7 Grad war es das wärmste Bundesland, gefolgt von Berlin und Brandenburg.

(das)
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