Mann durchbricht Sicherheitskontrolle Sprengstoffalarm am Flughafen München

Düsseldorf (RPO). Wegen eines Sprengstoffalarms am Flughafen München ist das Terminal 2 am Mittwoch für mehrere Stunden gesperrt worden. Am Abend wurde der Airport wieder freigegeben, wie die Bundespolizei mitteilte. Zuvor hatte nach Angaben der Bundespolizei der Laptop eines Passagiers bei der Handgepäckkontrolle Alarm ausgelöst. Mittlerweile geht die Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Fehlalarm aus.

Airport München wegen Sprengstoffalarm gesperrt
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Der Mann lief trotz des ausgelösten Alarms weiter in den Abflugbereich und verschwand spurlos. Daraufhin wurde das Terminal abgeriegelt und alle Flüge wurden gestoppt. Nach dem Mann wurde am Abend noch gefahndet. Insgesamt waren laut Flughafen mehr als 100 Abflüge betroffen.

Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, wurde der gesperrte Abflugbereich des Terminals 2 am frühen Abend wieder freigegeben. Über den Vorfall wollten die Ermittler auf einer Pressekonferenz informieren. Der Flugverkehr sollte sich im Laufe des Abends erst langsam wieder normalisieren. Die Flughafen München GmbH empfahl deswegen allen betroffenen Passagieren, sich übers Internet unter munich-airport.de, im Videotext des Bayerischen Fernsehens ab Seite 710 oder telefonisch unter 089/975-21313 zu informieren.

Auch Fehlalarm wahrscheinlich

Ein Scanner zeigte bei der Sicherheitskontrolle des Handgepäcks gegen 15.30 Uhr Sprengstoff bei einem Laptop an. "Das muss nicht zwingend heißen, dass Sprengstoff drin ist", sagte Polizeisprecher Albert Poerschke. Die Kontrolleure wollten den Laptop genauer prüfen, doch der Mann habe ihn ergriffen und sei davon gelaufen. "Wir gehen davon aus, dass der Mann es nicht mehr mitbekommen hat, dass noch was kommen sollte." Vermutlich habe er nur sein Gepäck gesehen und sei los, sagte der Polizeisprecher.

Die Bundespolizei löste sofort Großalarm aus, riegelte den Wartebereich mit Geschäften und Restaurants ab und brachte mehrere hundert Personen in Sicherheit, wie Poerschke sagte. Auch Passagiere, die bereits in ihren Flugzeugen saßen, mussten wieder aussteigen. Von der Abriegelung waren die Ebenen 04 und 05 des Terminals betroffen. Ankommende Maschinen konnten noch landen. "Es wird mit Verspätungen und einzelnen Streichungen zu rechnen sein", sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow in Frankfurt. Das Terminal 2 wird von der Lufthansa und ihren Partnern im Verbund Star Alliance genutzt.

Die Polizei sei sofort mit 40 Beamten im Einsatz gewesen. Einsatzkräfte mit Spürhunden suchten bis zum Abend vergeblich nach dem Mann. Die Polizei hielt auch einen Fehlalarm für wahrscheinlich.

Schadenersatz droht

Strafrechtlich hat der Mann laut Polizei wenig zu befürchten, wenn er nichts Illegales bei sich hatte. "Das größere Problem werden wohl zivilrechtliche Ansprüche der Fluggesellschaften sein", sagte Poerschke. Die Handgepäckkontrolle am Münchner Flughafen wird von der Sicherheitsfirma SGM im Auftrag der Behörden durchgeführt.

(APN/top/felt/)
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