Fehler im Gedenkstein für NSU-Opfer Stadt Dortmund entschuldigt sich

Dortmund · Die Stadt Dortmund hat sich für die falschen Daten auf dem Gedenkstein für die NSU-Opfer entschuldigt. Der Oberbürgermeister bat alle Angehörigen um Verzeihung, teilte die Stadt in einem Schreiben mit.

 Der Gedenkstein wurde erst jüngst in Dortmund eingeweiht.

Der Gedenkstein wurde erst jüngst in Dortmund eingeweiht.

Foto: dpa, Federico Gambarini

Am vergangenen Samstag hatte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) den Stein eingeweiht, auf dem die Namen und Todesdaten der zehn Opfer eingraviert sind, die von den NSU-Terroristen mutmaßlich getötet wurden. Zwei dieser Daten sind falsch. Ein Steinmetz sei bereits dabei, die Zahlen auszubessern, versicherte die Stadt.

Dabei handelt es sich um die Sterbedaten der Nürnberger NSU-Opfer Yasar und Simsek. Aus dem Sterbedatum Enver Simseks, 11. September 2000, wurde der 11. November, Ismail Yasar sollte plötzlich am 5. Juni 2005 ermordet worden sein anstatt am 9. Juni. Ursprünglich soll das falsche Todesdatum Ismail Yasars aus einer Erklärung stammen, an der alle sieben Bürgermeister der NSU-Mord-Städte Anteil hatten. Seitdem sei der Fehler weitergetragen worden.

In die zwei Meter hohe Stehle der "Gedenkstätte für die Opfer terroristischer Gewalt" wurden alle Namen der getöteten NSU-Opfer sowie deren Herkunft eingraviert. Nachts wird das Mahnmal von einem Lichtband iluminiert. Einen in den Boden eingelassenen, länglichen Basaltstein ziert die Inschrift: "Wir sind bestürzt und beschämt, dass diese terroristischen Gewalttaten über Jahre nicht als das erkannt wurden, was sie waren: Morde aus Menschenverachtung. Wir sagen: Nie wieder!"

(lnw)
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