Kölner U-Bahnbau Stadt verschiebt Flutung

Köln (RPO). Eigentlich sollte heute um 12 Uhr die gefährdete U-Bahn-Baugrube am Kölner Heumarkt geflutet werden. Nun verschiebt sich der Termin. Der Rheinpegel entwickele sich deutlich positiver als erwartet.

Kölner Stadtarchiv: So sieht die Einsturzstelle 2009 aus
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"Wegen der deutlich positiveren Entwicklung beim Anstieg des Rheinpegels und des Grundwasserstands im Bereich der Baustelle Heumarkt schiebt sich der Zeitpunkt der geplante Vorflutung des unteren Bereichs des Haltestellen-Bauwerks Heumarkt weiter heraus", teilte die Stadt Köln kurz vor dem eigentlich geplanten Beginn der Flutung mit.

Der Anstieg des Rheinpegels habe sich von fünf Zentimeter auf einen Zentimeter in der Stunde verringert, sagte der Stadtsprecher. Dadurch habe sich auch der Pegel-Anstieg des Grundwassers von zwei auf einen Zentimeter stündlich verlangsamt. Daher könne auf die Flutung zunächst verzichtet werden. Um die Stabilität der Baustelle zu erhöhen, sollten nach der ursprünglichen Planung bis Sonntagmorgen rund 14,5 Millionen Liter Wasser in den unteren Teil des geplanten U-Bahnhofs gepumpt werden.

Die weitere Entwicklung der Pegelstände werde nun "sorgfältig" beobachtet, fügte der Sprecher der Stadt Köln hinzu. Demnach werden alle halbe Stunde die Pegelstände gemessen und das Risiko für die Baustelle berechnet. Die Behörden wollen nun zunächst abwarten, ob eine voraussichtlich bis Montagmorgen beendete Betonierung der Zwischendecke die Standfestigkeit des Bauwerks stabilisieren kann. Eine Flutung des U-Bahnhofs sei jedoch bei wieder stark steigenden Pegeln weiterhin möglich.

Mit der Flutung soll ein Gegendruck zum steigenden Grundwasser aufgebaut werden, um ein Zusammenbrechen der Baugrube zu verhindern, wie die Stadt Köln mitteilte. Der Rheinpegel war zuvor stark angestiegen.

Beim Bau der U-Bahn hat es offenbar gravierende Versäumnisse bei der Bauaufsicht und möglicherweise auch kriminelle Machenschaften gegeben. So wurden wichtige Verbindungsstücke für sogenannte Schlitzwände gestohlen, die die Baugrube seitlich absichern sollten.

(DDP/fb)
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