Merkel spricht bei Demo in Berlin "Steh auf! Nie wieder Judenhass!"

Berlin · Unter diesem Motto hat der Zentralrat der Juden heute nach Berlin eingeladen. Mit dieser Demo am Brandenburger Tor soll ein Zeichen gegen Antisemitismus und Judenfeindlichkeit gesetzt werden. Auch Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck werden auch erwartet

Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden, präsentiert als Kampagnen-Auftakt zur Kundgebung "Steh auf! Nie wieder Judenhass!" das Plakat für die Kundgebung in Berlin.

Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden, präsentiert als Kampagnen-Auftakt zur Kundgebung "Steh auf! Nie wieder Judenhass!" das Plakat für die Kundgebung in Berlin.

Foto: dpa, bvj lof nie

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird vor den erwarteten 5000 Teilnehmern eine Rede halten. Viele Religionsvertreter haben ihr Kommen angekündigt, auch Bundespräsident Joachim Gauck und SPD-Chef Sigmar Gabriel nehmen an der Kundgebung teil. Jüdische Vertreter in Deutschland zeigen sich seit Monaten besorgt über wachsenden Antisemitismus. Am Rande von Demonstrationen gegen die im Sommer eskalierte Gewalt im Gazastreifen waren auch hierzulande judenfeindliche Parolen laut geworden.

Mahnende Worte auch von der SPD

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat nach den jüngsten Zwischenfällen in Deutschland zum Aufstehen gegen Antisemitismus aufgerufen. "Ein friedliches Miteinander der Kulturen, Religionen und Völker muss immer neu erarbeitet werden", sagte Gabriel vor einer vom Zentralrat der Juden organisierten Demonstration an diesem Sonntagnachmittag in Berlin. "Judenfeindliche Parolen darf es auf unseren Straßen nicht geben", erklärte er mit Blick auf die Protestkundgebungen vom Sommer gegen Israels Angriffe auf den Gaza-Streifen.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Vorurteilen, Ressentiments und Fremdenhass müssen wir täglich entgegentreten." Rechtsextremisten und Antisemiten dürfe man nicht die Straßen überlassen. Gedankengut voll Fremdenhass oder Judenfeindlichkeit habe in Deutschland keinen Platz. "Politik, die auf Ausgrenzung, Diffamierung und Diskriminierung setzt, trifft jederzeit auf den schärfsten Widerstand der SPD", betonte Stegner. "Das gilt für antisemitische Parolen ebenso wie für die unsägliche Propaganda der NPD oder den Rechtspopulismus der AfD."

(DEU)
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