Nach Millionen-Zahlung Steuerverfahren gegen Porno-Unternehmer eingestellt

Aachen · Ein großes Steuerverfahren gegen den Unternehmer und ehemaligen Youporn-Betreiber Fabian Thylmann ist gegen eine Geldauflage von fünf Millionen Euro eingestellt worden.

 Das Xing-Profilbild des Unternehmers Fabian Thylmann, der 2012 verhaftet wurde.

Das Xing-Profilbild des Unternehmers Fabian Thylmann, der 2012 verhaftet wurde.

Foto: Xing, Screenshot

Das Landgericht Aachen sei damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft Köln nachgekommen, "nachdem sämtliche Steuerforderungen zuvor bereits ausgeglichen wurden", teilten zwei Anwälte des 38-Jährigen der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend mit. Die Behörde hatte Thylmann, der über sein Unternehmen Manwin früher Seiten wie YouPorn, Pornhub oder My Dirty Hobby betrieb, vorgeworfen, Unternehmenssteuern in Höhe von 26,25 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Zuerst hatte das Fachportal juve.de über die Einigung berichtet.

Demnach wird vor dem Aachener Landgericht Mitte Dezember ein weiteres Verfahren wegen angeblich hinterzogener Einkommensteuer in Höhe von 650.000 Euro gegen den Unternehmer verhandelt. Das wurde der dpa in Justizkreisen bestätigt. Wie juve.de berichtete, droht Thylmann in diesem Fall höchstens eine Bewährungsstrafe.

Der Unternehmer galt als einer der erfolgreichsten Anbieter von Pornografie im Internet. Der "Porno-König" war Ende 2012 in Belgien festgenommen und an Deutschland ausgeliefert worden. Er kam bald darauf gegen eine Kaution von mindestens zehn Millionen Euro aus der Untersuchungshaft frei. Im Oktober 2013 verkaufte Thylmann Manwin an Manager aus dem eigenen Haus, die das Unternehmen kurz darauf in Mindgeek umbenannten.

(bur/dpa)
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