Nach Ausschreitungen in Wuppertal Straße zu klein: Facebook-Party verboten

Wuppertal (RPO). Nachdem am vergangen Wochenende eine sogenannte Facebook-Party in Wuppertal wegen Ausschreitungen mit 41 Festnahmen endete, hat die Stadt Wuppertal nun eine weitere Veranstaltung verboten. Grund: Die Straße, in der die Party für den 1. Juli geplant gewesen ist, sei laut Stadtverwaltung zu klein dafür. In Solingen hingegen darf eine Feier stattfinden.

Juni 2011: Facebook-Party in Wuppertal läuft aus dem Ruder
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Juni 2011: Facebook-Party in Wuppertal läuft aus dem Ruder

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Angesichts von 1600 Anmeldungen zu der Veranstaltung könne die Sicherheit der Feiernden nicht gewährleistet werden, betonte eine Sprecherin der Stadtverwaltung Wuppertal.

Zudem habe sich ein 16-Jähriger bei Polizei und Stadt gemeldet und angegeben, dass er zu der Feier eingeladen habe. Angesichts der starken Resonanz wolle er nun von der Einladung zurücktreten, betonte die Sprecherin.

Dennoch bleibe abzuwarten, inwiefern die potenziellen Partygäste auf ihr Erscheinen verzichteten. Man werde das mögliche Treffen deshalb weiterhin im Auge behalten und sich darauf vorbereiten.

Bei der Facebook-Party vom vergangenen Freitagabend in Wuppertal-Ronsdorf war es zu Auseinandersetzungen zwischen einem Teil der rund 800 Besuchern und der Polizei gekommen. Dabei wurden 16 Personen verletzt. 41 Personen kamen in Gewahrsam, drei Beteiligte wurden wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vorübergehend festgenommen.

Suche nach anonymem Anmelder dauert an

Man sei weiterhin auf der Suche nach demjenigen Computernutzer, der zu dieser Feier eingeladen habe, sagte die Stadtsprecherin. Wer zu einer solchen Feier via Internet aufrufe, müsse sich darüber im Klaren sein, dass er für die Kosten eines möglichen Polizeieinsatzes "in Regress genommen" werde.

Zudem liegen der Stadt Erkenntnisse über eine weitere Facebook-Party vor, zu der am kommenden Samstag (25. Juni) eingeladen wurde. Auch in diesem Fall werde man prüfen, ob die Veranstaltung durchgeführt werden könne, hieß es.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) begrüßte die Entscheidung der Stadt Wuppertal. Diese Maßnahme sei nötig, wenn die Sicherheit der Partybesucher nicht gewährleistet sei. Zugleich bekräftigte er aber seine Einschätzung, dass Facebook-Partys eine neue Form der Jugendkultur sind, die grundsätzlich zu akzeptieren seien.

Anders regelt das die Stadt Solingen. Am Dienstag teilte die Stadt mit, dass die angekündigte Party im Stadtpark stattfinden dürfe. "Wir sehen keinen Grund, sie zu verbieten", sagt Achim Weiser vom Ordnungsamt. Der Veranstaltungsort biete genügend Platz, Fluchtwege sind ausreichend vorhanden. Zudem will die Stadt mit den Veranstaltern in Kontakt tretn.

(DAPD/ila)
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