Deutschland im Griff des Winters Streusalz wird auch auf Autobahnen knapp

Gelsenkirchen (RP). In vielen Städten sind die Streusalzvorräte schon seit längerer Zeit aufgebraucht. Die Straßen werden nur noch vom Schnee geräumt und mit Sand oder mit Splitt gestreut. Nun schlägt der Landesbetrieb Straßen NRW auch für die Autobahnen Alarm.

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Foto: ADAC

"Wir können nur noch da Salz streuen, wo es unbedingt nötig ist ­— auf Brücken und an Steigungen. Die Autofahrer müssen damit rechnen, dass nicht auf allen Autobahn-Abschnitten gestreut wird", warnte am Abend Ingrid Scholtz von Straßen NRW. Auch der Landesbetrieb habe keine Salzvorräte mehr. "Was reinkommt, geht gleich wieder raus", sagte die Sprecherin. Schon am Montag blieb ein Salztransport für die A 45 (Sauerland-Linie) wegen der Witterungsbedingungen stecken und die Strecke konnte nicht gestreut werden.

Umfangreichster Einsatz seit 20 Jahren

Ingrid Scholtz befürchtet, dass am Dienstag weitere Autobahnen betroffen sein werden, da neue Schneefälle vorhergesagt seien. Bis Ende Januar hatte der Landesbetrieb auf den 20.000 Kilometern Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen, für die er zuständig ist, bereits mehr als 200.000 Tonnen Salz gestreut. Damit ist der aktuelle Wintereinsatz der umfangreichste des Landesbetriebes in den vergangenen 20 Jahren.

Dabei macht das anhaltende Winterwetter das Autofahren in NRW ohnehin schon zur Geduldprobe: In der Nacht zu Montag verzeichnete die Polizei rund 150 witterungsbedingte Unfälle. Dabei wurden mindestens ein Autofahrer getötet und zahlreiche andere zum Teil lebensgefährlich verletzt. In Reichshof im Oberbergischen Kreis verletzten sich die beiden Insassen eines Hubschraubers leicht, als dieser bei der Landung auf einem schneebedeckten Feld umkippte.

Die Stadt Wermelskirchen hat wegen der zu großen Schneelast alle Sporthallen, das Bürgerzentrum, vier städtische Kindergärten und das städtische Hallenbad gesperrt. Auch Schulen sollen möglicherweise geschlossen werden. In Radevormwald und Remscheid wurden bereits mehrere Bildungseinrichtungen geschlossen.

Auch der Dortmunder Zoo blieb auf Grund des Wetters geschlossen. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) werden am Dienstag zum Teil ergiebige Schneefälle vor allem im Osten von NRW sowie in den Höhenlagen ab 300 Metern erwartet. Ein von Norden über das Land ziehendes Tief könne im Sauerland und im Bergischen Land für Neuschnee von bis zu 20 Zentimetern sorgen, sagte eine Meteorologin des DWD. Im Laufe des Tages könnte der Schnee dann vor allem im Rheinland verstärkt in Regen übergehen.

(dido/uwi)
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