Mutmaßlicher Kannibalen-Mord in Sachsen Suche nach Leichenteilen geht am Montag weiter

Dresden · Die Spurensuche nach dem grausigen Fund einer zerstückelten Leiche in Sachsen geht am Montag weiter. Ein 55-jähriger Polizist hat gestanden, das Opfer getötet zu haben - angeblich auf dessen Wunsch.

Kannibalen-Mord: Polizei durchsucht Grundstück
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Kannibalen-Mord: Polizei durchsucht Grundstück

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Nach dem Fund von zerstückelten Leichenteilen in Sachsen will die Polizei am Montag die Spurensuche auf dem betroffenen Grundstück fortsetzen. Die Tatortarbeit habe am Sonntag geruht, das Grundstück und das Gebäude würden aber bewacht, teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein Hauptkommissar des sächsischen Landeskriminalamts soll das Opfer auf dessen Wunsch getötet und die Leichenteile dann auf seinem Grundstück in Reichenau im Osterzgebirge vergraben haben.

Dort steht ein ehemaliges DDR-Ferienheim, das der Polizist als Pension betrieb. Gäste waren wegen Umbauarbeiten aber nicht da. Bei dem Opfer handelt es sich um den 59 Jahre alten Geschäftsführer einer Unternehmensberatung aus Hannover.

Oberstaatsanwalt Lorenz Haase sagte am Sonntag, momentan lägen noch keine neuen Erkenntnisse vor. Die Suche am Tatort werde noch einige Tage dauern. Am Freitagmorgen waren noch nicht alle Leichenteile gefunden. Er könne nicht sagen, ob sich das inzwischen geändert habe und welche Ergebnisse die Leichenbeschau gebracht habe. "In den kommenden Tagen werden sicher auch die Ermittlungen zum Umfeld von Täter und Opfer im Vordergrund stehen", sagte Haase.

Der 55 Jahre alte Polizist soll sich Anfang November mit dem Opfer getroffen und es dann getötet haben. Der Polizist hat die Tat gestanden, bestreitet aber sexuelle oder kannibalistische Motive. Er habe den anderen getötet, weil sich dieser das gewünscht habe.

Spekulationen um Kannibalismus waren aufgetaucht, weil die Männer sich auf einer entsprechenden Internet-Plattform kennengelernt hatten. Außerdem gaben mehrere Bekannte des getöteten Mannes bei der Polizei an, dass dieser nach eigenen Aussagen schon seit der Jugend die Fantasie gehegt habe, sich von einem Menschen töten und verspeisen zu lassen. Medienberichten zufolge engagierte sich das Opfer aus Hannover für die CDU in der Kommunalpolitik. Der 59-Jährige soll mit einem Messer getötet worden sein.

Der 55 Jahre alte mutmaßliche Täter hat für das sächsische Landeskriminalamt als Schriftsachverständiger gearbeitet. Der Mann, gegen den Haftbefehl wegen Mordes erlassen wurde, sitzt in Untersuchungshaft. Nach Angaben des Innenministeriums hat man bei ihm zuvor keine Auffälligkeiten festgestellt.

(dpa)
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