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Leiche bei Waldarbeiten gefunden Die lange Suche nach Tanja Gräff

Trier · An einem schwer zugänglichen Steilhang in Trier ist offenbar die Leiche der Studentin Tanja Gräff gefunden worden. Am Nachmittag wollen sich Polizei und Staatsanwalt zur neuen Lage äußern. Fast acht Jahre lang hatten Familie, Freunde und Polizei nach der jungen Frau gesucht. Selbst TV-Sendungen brachten in den vielen Jahren keine Ergebnisse – bis zum Montag.

Leiche der vermissten Tanja Gräff gefunden
7 Bilder

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An einem schwer zugänglichen Steilhang in Trier ist offenbar die Leiche der Studentin Tanja Gräff gefunden worden. Am Nachmittag wollen sich Polizei und Staatsanwalt zur neuen Lage äußern. Fast acht Jahre lang hatten Familie, Freunde und Polizei nach der jungen Frau gesucht. Selbst TV-Sendungen brachten in den vielen Jahren keine Ergebnisse — bis zum Montag.

Es war am 7. Juni 2007 in der Nacht vor Fronleichnam. Tanja Gräff besucht ein Sommerfest an der Trierer Fachhochschule (FH), an der sie studiert. Danach verschwindet die 21-Jährige spurlos. Die Polizei startet eine großangelegte Suchaktion, doch die junge Frau bleibt vermisst. Eine Woche nach dem Verschwinden wird ein Waldstück nahe der FH durchsucht, doch ebenfalls ohne Erfolg. Die Hoffnung, Tanja Gräff lebend zu finden, schwindet immer mehr.

Nun, nach fast acht Jahren Suche, wurden an einem schwer zugänglichen Steilhang menschliche Knochen, Schuhe, Kleidung und persönliche Gegenstände gefunden. Triers Polizei und Staatsanwaltschaft sind überzeugt, dass es sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit um die sterblichen Überreste" von Tanja Gräff handelt. "Es gibt genug Anhaltspunkte dafür, dass es Tanja ist", sagte auch der Anwalt von Tanja Gräffs Mutter, Detlef Böhm.

"Sie hat gespürt, dass sie tot ist"

Je länger die Studentin verschwunden war, umso mehr ging die Polizei davon aus, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Noch ist nicht geklärt, wie die junge Frau ums Leben kam, am Nachmittag wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft zur neuen Lage äußern. Für ihre Mutter jedenfalls wäre es "eine Erleichterung", wenn nun tatsächlich die Leiche ihrer Tochter gefunden worden ist, wie der Anwalt sagt. "Sie hat gespürt, dass sie tot ist."

Dabei hatten nicht nur Polizei und Staatsanwaltschaft, sondern auch Freunde und Verwandte intensiv nach Tanja Gräff gesucht und die Aktionen der Polizei unterstützt. Im Internet wurde eine Homepage eingerichtet mit der Bitte um Hinweise, Freunde und Bekannte verteilten Flugblätter, hängten Plakate auf und organisierten einen Infostand in der Trierer Innenstadt, doch ohne Erfolg.

Drei Monate nach dem Verschwinden der Studentin wurde der Fall Tanja Gräff dann Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst". Hinweise gingen auch zu einem Auto ein, dessen Fahrer ein unbekannter Begleiter sein könnte, mit dem Gräff die Party verlassen haben soll. Doch eine heiße Spur gibt es nicht, die junge Frau bleibt verschwunden.

Ein öffentlicher Appell und TV-Sendungen

Auch ein öffentlicher Appell der Eltern an den möglichen Mörder ihrer Tochter im März 2008 im "Trierischen Volksfreund" brachte keine neuen Erkenntnisse. Im Januar 2009 wurde schließlich die Ermittlungskommission aufgelöst. Rund 1400 Hinweise und 600 Ermittlungsspuren waren die Polizisten nachgegangen, ohne dass sie das Schicksal von Tanja Gräff klären konnten.

Neu aufgerollt wurde der Fall schließlich im Oktober 2010. Ein dreiköpfiges Ermittlungsteam sollte "alle alten Spurenakten" nochmals überprüfen. Nur fünf Monate später räumte die Polizei ein, dass es nur wenig Hoffnung auf Klärung gebe. Selbst als im März 2011 die Felsen an der Fachhochschule mit einer Drohne abgesucht wurden, gab es keine Spur von der Studentin. Im selben Monat war der Fall auch nochmals Thema bei "XY...ungelöst", doch auch das brachte die Ermittler nicht weiter.

Nun jedoch, fast acht Jahre nach dem Verschwinden, wurde die Leiche bei Rodungsarbeiten an dem mit Bäumen und Hecken überwucherten Steilhang gefunden. Der Fundort liegt ganz in der Nähe der Hochschule, also jenem Ort, an dem die junge Frau im Juni 2007 zuletzt gesehen worden war.

(das /dpa)
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