Tote Studentin in Trier Polizei weist Kritik an Suche nach Tanja Gräff zurück

Trier · Während Staatsanwaltschaft und Polizei in Trier die Bildung einer Sonderkommission im Fall Tanja Gräff bekanntgaben, haben die Ermittler mögliche Versäumnisse bei der Suche nach der fast acht Jahre lang vermissten Studentin zurückgewiesen.

 Der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen (rechts) spricht im Beisein von Staatsanwalt Eric Samel (Mitte) und dem leitenden Ermittler Christian Soulier in Trier bei der Pressekonferenz zum Fund der menschlichen Überreste von Tanja Gräff.

Der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen (rechts) spricht im Beisein von Staatsanwalt Eric Samel (Mitte) und dem leitenden Ermittler Christian Soulier in Trier bei der Pressekonferenz zum Fund der menschlichen Überreste von Tanja Gräff.

Foto: dpa, ht fdt

Einsatzkräfte hätten die Gegend um den Ort, an dem am Montag die sterblichen Überreste der 21-Jährigen gefunden wurden, mehrfach abgesucht, sagte Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner am Dienstag in Trier. Am Boden des Fundortes selbst sei man aber nicht gewesen, da das von Bäumen und Sträuchern überwucherte Gelände zu Fuß nicht zugänglich war. "Wir hatten keinen Hinweis, dass sie da liegt", sagte der Leiter der Trierer Mordkommission, Christian Soulier.

Der Fundort liegt rund einen Kilometer von der Hochschule Trier entfernt - der Ort, an dem die Studentin im Juni 2007 zuletzt gesehen wurde. Inzwischen sei nahezu das ganze Skelett von Gräff gefunden worden, sagte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt, Peter Fritzen. Auch Schmuck, Kleidung, Handy und Studentenausweis lagen dabei. "Es spricht alles dafür, dass es Tanja Gräff ist", sagte er.

Die Ermittlungen werden nun neu aufgerollt. Staatsanwaltschaft und Polizei kündigten am Dienstag die Bildung einer Sonderkommission ein, nachdem am Vortag höchstwahrscheinlich die sterblichen Überreste und Bekleidung der Studentin bei Rodungsarbeiten an einem Steilhang in Trier gefunden worden waren. Die Ermittler haben nach Angaben des Trierer Oberstaatsanwalts Peter Fritzen keine "ernsthaften Zweifel", dass es sich um die Leiche Tanja Gräffs handelt. Letzte Sicherheit solle ein DNA-Gutachten bringen.

Es müsse nun "mit großem Aufwand" wieder in die Ermittlungen eingestiegen werden, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Fritzen. Der Fund der Leiche bringe die Ermittlungen ein wesentliches Stück weiter, aber bis zur Aufklärung des Todes von Tanja Gräff sei es noch ein weiter Weg. Alle bisherigen Erkenntnisse müssten neu überprüft und bewertet werden. In dem Fall seien insgesamt mehr als 2000 Hinweise eingegangen; mehr als 200 Leitz-Ordner seien angelegt worden.

Die Ermittler gehen laut Fritzen davon aus, dass die Studentin den felsigen Steilhang hinunterstürzte. Zu möglichen Gründen dafür wollte er sich nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach seinen Worten aber nach wie vor wegen eines Tötungsdelikts.

(dpa)
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