Prävention gegen Radikalisierung Terrormiliz Islamischer Staat für Jugendliche weiter attraktiv
Berlin · Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass sich deutsche Jugendliche weiterhin der Terrormiliz Islamischer Staat anschließen werden. Viele sehen sich selbst nicht als Deutsche, falsche Einflüsse spielen ebenfalls eine Rolle. Präventive Gespräche mit gefährdeten Personen seien laut Experten besonders wichtig.
Die Terrormiliz Islamischer Staat wird so lange Zulauf bekommen, wie sie von Jugendlichen als siegreiche Struktur wahrgenommen wird. Damit rechnen die Sicherheitsbehörden in Deutschland. Wie der Chef des Berliner Verfassungsschutzes, Bernd Palenda, mitteilte, würden sich viele der radikalen Jugendlichen nicht als Deutsche sehen. "Sie akzeptieren die Regeln der Gesellschaft nicht", so Palenda.
Auf der Suche nach dem Platz im Leben seien die Jugendlichen besonders empfänglich für einfache Lösungen und Botschaften. Aber es gibt weitere Gründe, die den Zulauf zur radikal-islamischen Gruppierung begünstigen. Laut den Sicherheitsbehörden gehören dazu falsche Freunde, das Internet und Predigten.
Um dem Zulauf vorzubeugen, seien präventive Maßnahmen besonders wichtig. "Alle gesellschaftlichen Kräfte, Sicherheitsbehörden und Initiativen müssen ein klares Zeichen setzen und das Gespräch mit gefährdeten Personen suchen," betonte der Chef des Berliner Verfassungsschutzes. Dazu gehöre auch, Menschen im Blick zu haben, die sich in Gefängnissen aufhalten. Ein früherer mutmaßlicher Täter sei ein Negativbeispiel, dass Radikalisierung auch in Justizvollzugsanstalten vollzogen werde. Zu den präventiven Anlaufstellen gehören auch die muslimischen Gemeinden, so Palenda.