Til Schweiger wütet auf Facebook "Ihr seid so arm....!!!!"

Hamburg · Filmstar Til Schweiger (51) nimmt auf Facebook kein Blatt vor den Mund, wenn es um Flüchtlinge geht. Nach anonymen Anfeindungen im Netz lässt er seinem Zorn abermals freien Lauf. Nur auf seinen neuen Freund und Partner Sigmar Gabriel lässt er nichts kommen.

"Ihr seid so arm....!!!! Anstatt uns bei einer extrem wichtigen Sache zu unterstützen, gießt ihr eure Häme aus...! Schämt euch!!!", schrieb der Schauspieler und "Tatort"-Star auf seiner Facebook-Seite. "Aber ich scheiß auf euch und zieh mein Ding durch!!!! Außerdem: Sigmar Gabriel ist ein gerader Mann!!! Respekt!!!!", schrieb er weiter.

Ihr seid so arm....!!!! Anstatt uns bei einer extrem wichtigen Sache zu unterstützen, giesst ihr eure Häme aus...! Schä...

Nach seiner Ankündigung, ein "Vorzeige-Flüchtlingsheim" in Osterode am Harz errichten zu wollen, hatten sich Schweiger und Gabriel am Freitag in einem Berliner Club getroffen. "Wir haben Planungen für Flüchtlinge und gegen rechtsradikale Hetze besprochen. Es war ein sehr intensives und gutes Gespräch", schrieb dazu der Vizekanzler am Samstag bei Facebook.

Am Montag schrieb Gabriel dann: "Alle Demokraten müssen sich den Hetzern entgegenstellen — ohne Wenn und Aber. Das gilt in der Politik genauso wie im Gespräch am Arbeitsplatz, im Sportverein oder auf Facebook."

Auch unter Schweigers jüngstem Posting hat sich eine intensive Diskussion entwickelt. Mehr als 5000 Kommentare haben sich seit der Veröffentlichung am späten Sonntagabend bis Montagmittag angesammelt. Dabei halten sich Unterstützer und Kritker die Waage. Einige werfen dem Schauspieler Engstirnigkeit vor: Er lasse keine anderen Meinungen und Erfahrungen gelten.

Kritik anhören muss sich aber auch Vize-Kanzler Gabriel. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Bundesregierung bereits im ersten Halbjahr 2015 Waffenexporte in Höhe von 6,35 Milliarden Euro genehmigt hat —fast so viel wie im gesamten Jahr 2014 (6,5 Milliarden). Facebook-Nutzer nehmen Gabriel deshalb seinen Einsatz für Flüchtlinge nicht ab.

Auch in den Folge-Monaten veröffentlichte Schweiger immer wieder Facebook-Nachrichten, um auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam zu machen:

Ich habs probiert, aber selbst wenn man versucht sich nicht aufzuregen und statt dessen versucht gewisse Menschen zu...

(dpa)
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