Deutscher Tierschutzbund Tipps zum Hundekauf

Düsseldorf (RP). Katrin Umlauf ist Referentin beim Deutschen Tierschutzbund und Expertin für Hunde. Wir haben sie gefragt, worauf Sie beim Hundekauf achten sollten.

Wo sollte ich Welpen kaufen und wo auf keinen Fall?

Umlauf: Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt zunächst das Tierheim. Ist trotz intensiver Suche der Wunschhund dort nicht zu finden, sollte man einen verantwortungsbewussten Züchter aufsuchen. Auf keinen Fall sollte man seinen Welpen "auf der Straße" bzw. aus dem Kofferraum, bei Massenzüchtern oder beim Hundehändler kaufen.

Woran erkenne ich einen guten Züchter? Wo bekomme ich Infos darüber? Wie sollten die Welpen vom Züchter gehalten und dem Käufer präsentiert werden?

Umlauf: Ein guter Züchter züchtet nicht mehr als eine Rasse und betreut nicht mehr als zwei bis drei Zuchthündinnen. Gute Aufzuchtbedingungen der Tiere - ausreichend Sozialkontakte mit Menschen, guter Ernährungszustand, dokumentierte tierärztliche Betreuung - müssen selbstverständlich sein. Ein guter Züchter wird Einblick in die Aufzuchtbedingungen gewähren, seine Welpen im Verbund mit Mutter und Geschwistern vorzeigen und alle Fragen des Interessenten beantworten. Auch wird er sich dafür interessieren, wohin der Welpe geht und welche Bedingungen er dort vorfinden wird.

Woran erkenne ich seriöse Tierheime, die Hunde vermitteln?

Umlauf: Ein gutes Tierheim wird Interessenten entsprechend beraten, Infos über das jeweilige Tier geben, es tierärztlich versorgt haben (Impfungen, Entwurmung) und sich sehr dafür interessieren, wie das Tier später gehalten wird. Tierheime "verkaufen" ihre Hunde nicht, sondern erheben eine so genannte Vermittlungs- bzw. Schutzgebühr.

Ab welchem Alter sollte ein Welpe frühestens verkauft werden?

Umlauf: Laut Tierschutz-Hundeverordnung ist es erlaubt, Welpen mit acht Wochen vom Muttertier zu trennen. Der Deutsche Tierschutzbund rät dazu, Hundewelpen aufgrund der wichtigsten Prägungs- und Sozialisierungsphase ab der 9. Lebenswoche an die neuen Besitzer abzugeben. Bis zu dieser Zeit ist der Kontakt zur Mutter und zu den Wurfgeschwistern extrem wichtig.

Welche Zuchtnachweise bzw. tierärztliche Dokumente sollten vorliegen?

Umlauf: Ahnentafeln sind nur einzufordern, wenn der Züchter seine Welpen als Rassehunde mit Papieren verkauft. Als tierärztliches Dokument gehört zu jedem Hund der Impfpass, in dem steht, welche Impfungen wann erfolgt sind und wann Wiederholungsimpfungen erfolgen müssen. Ideal ist, wenn dem Hundebesitzer die Termine für erfolgte Entwurmungen mitgeteilt werden, damit der Zeitpunkt für Nachentwurmungen mit dem Tierarzt abgesprochen werden können.

(RP)
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