Ebola Tropen-Mediziner erwartet mehr Verdachtsfälle in Deutschland

Würzburg · In der Vorweihnachtszeit kehren viele Helfer aus den Ebola-Gebieten nach Deutschland zurück. Der Chefarzt der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg warnt deshalb vor einer zunehmenden Zahl von Ebola-Verdachtsfällen. Die Ärztelandschaft in Deutschland sei darauf nicht ausreichend vorbereitet.

 In der Vorweihnachtszeit kehren viele Helfer aus den Ebola-Gebieten nach Deutschaland zurück.

In der Vorweihnachtszeit kehren viele Helfer aus den Ebola-Gebieten nach Deutschaland zurück.

Foto: dpa, tha hpl

Schon in wenigen Wochen könnten nach Einschätzung eines Experten deutlich mehr Ebola-Verdachtsfälle in Deutschland gemeldet werden als bisher. "Im Dezember wird es losgehen, dass sich die Zahl von Ebola-Verdachtsfällen in der Republik häufen wird. Und damit wird unser ganzes Gesundheitssystem ziemlich angespannt werden", sagte der Chefarzt der Missionsärztlichen Klinik, August Stich, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Würzburg.

Grund dafür seien Hunderte deutsche Helfer, die nach ihren Einsätzen in Westafrika nun wieder zurückkehren. Jeder mit erhöhter Temperatur oder anderen Symptomen müsse überprüft werden.

Dem Ebola-Experten zufolge sind die Hausärzte, Notfallambulanzen und Kliniken noch längst nicht alle auf den Umgang mit Verdachtsfällen eingestellt. "Was ich jetzt erlebt habe, ist wirklich Panik, wenn jemand mit Durchfall aus Afrika zurückkommt", sagte Stich.

Es sei keine Lösung, die Verdachtsfälle auf eines der sieben Behandlungszentren in Deutschland zu verteilen. Stattdessen sei es wichtig, Isolationsmöglichkeiten am Ort zu schaffen und kleine Gruppen im Umgang mit Schutzkleidung zu schulen.

(dpa)
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