25-jähriger Niederländer auf der Flucht U-Häftling türmt mit Trick aus JVA Bochum

Bochum · Mit einem Trick ist einem 25-jährigen Mann am Donnerstag die Flucht aus der JVA Bochum gelungen. Nach Angaben des Justizministeriums in Düsseldorf saß der Mann wegen Verdachts des Bandendiebstahls in Untersuchungshaft.

 Wieder einmal steht die JVA Bochum in schlechtem Licht da.

Wieder einmal steht die JVA Bochum in schlechtem Licht da.

Foto: DPA/Radowski

Ein Häftling ist in Bochum mit Hilfe einer Besuchermarke ausgebrochen und befindet sich weiter auf der Flucht. Der 25-jährige Niederländer, der wegen Verdachts des Bandendiebstahls in Untersuchungshaft saß, hatte sich am Donnerstag an der Gefängnispforte mit der Besucher-Marke ausgewiesen. Eine Flucht mit diesem Trick sei einmalig in Nordrhein-Westfalen, sagte der Sprecher des Landesjustizministeriums, Detlef Feige. Die CDU-Opposition in Düsseldorf sprach von einem "unglaublich peinlichen Vorgang".

Am Tag danach hatten Polizei und Justizministerium keine neuen Erkenntnisse. Noch sei unklar, ob dem Ausbrecher die Besuchermarke zugesteckt wurde oder ob er sie entwendet habe, hieß es. Immerhin sei er auch wegen Taschendiebstahls aufgefallen.

Normalerweise werden beim Verlassen eines Gefängnisses an der Pforte die Ausweise geprüft. Ob das in diesem Fall gemacht wurde oder ob ein ähnliches - möglicherweise gefälschtes - Passbild dem Häftling nach zwei Monaten U-Haft in die Freiheit verhalf, konnte noch nicht ermittelt werden. "Als Untersuchungshäftling trug er jedenfalls Privatkleidung, keine Anstaltskleidung", erläuterte Detlef Feige.

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bochum hatte schon 2012 als "Pannen-Knast" Schlagzeilen gemacht. Damals waren zwei Häftlinge geflohen - einer aus der Putzkolonne. Ein Dritter hatte versucht, zu türmen.

(lnw/felt)
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