41 Menschen wurden verletzt Unglücks-Schiff "Loreley" wird in Köln untersucht

Goar(rpo). Das Unglücksschiff "Loreley", das am Sonntag vor der Loreley auf Grund gelaufen war, wird in Köln untersucht. Bei dem Unglück in der Nähe von St. Goar waren 41 von 350 Gästen auf dem Ausflugsschiff verletzt worden.

Schiffsunglück vor der Loreley
8 Bilder

Schiffsunglück vor der Loreley

8 Bilder
Foto: AP

Goar(rpo). Das Unglücksschiff "Loreley", das am Sonntag vor der Loreley auf Grund gelaufen war, wird in Köln untersucht. Bei dem Unglück in der Nähe von St. Goar waren 41 von 350 Gästen auf dem Ausflugsschiff verletzt worden.

Nach der Unglücksfahrt sind am Montag noch vier Verletzte in Krankenhäusern behandelt worden. Einen Tag nach der Havarie blieb deren Ursache weiterhin unklar. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte der Leiter der Wasserschutzpolizei in St. Goar, Klaus Linkenbach. Zur Schadenshöhe konnte er noch keine Angaben machen. Ein Gutachten soll bis Mittwoch vorliegen.

Die "Loreley" war am Sonntag auf dem Rhein bei St. Goar zwischen Koblenz und Bingen bei extrem niedrigem Wasserstand auf Grund gelaufen und gegen einen Felsen geprallt. 41 der rund 350 Menschen an Bord verletzten sich, 3 von ihnen schwer. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Auch technisches Versagen könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Linkenbach. Möglicherweise habe auch ein Hindernis in der Fahrrinne gelegen.

Zwei Schlepper beförderten das 69 Meter lange Schiff der Köln- Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG (KD) in der Nacht zum Montag zur firmeneigenen Werft in Köln. "Es liegt im Hafen und wird derzeit begutachtet, um Indizien zu finden, was zu dem Unglück geführt hat", sagte Nicole Becker, Sprecherin der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt AG (KD), am Montag.

Nach dem Unglück stellte die KD vorsichtshalber alle Verbindungen zwischen St. Goar und dem flussaufwärts gelegenen Rüdesheim ein. Somit fährt sie am Mittelrhein vorerst nur noch die Strecke von Koblenz nach St. Goarshausen und zurück. Der Wasserstand des Rheins müsse um etwa zehn Zentimeter steigen, "damit die Strecke Rüdesheim- St. Goar mit der "Loreley" wieder befahren wird", sagte Becker.

Das für 600 Fahrgäste zugelassene Schiff war flussabwärts von Rüdesheim nach Linz bei Bonn unterwegs gewesen. An der Unfallstelle bei dem weltberühmten Rheinfelsen Loreley war das Wasser nach dem extrem trockenen Sommer nur noch 1,44 Meter tief. Das Schiff hatte laut Polizei einen Tiefgang von 1,24 Metern.

"Den Schiffsführern fehlt auch die Erfahrung mit so einem Niedrigwasser. Beim Pegel Kaub liegen wir schon seit 8 Tagen unter dem historischen Tiefstand von 42 Zentimetern von 1947", sagte Linkenbach. Am Montag waren es 35 Zentimeter. Diese Zahlen geben allerdings nicht den absoluten Wasserstand an. Amtliche Pegel orientieren sich vielmehr an einem Mindestwasserstand, der nur an 20 eisfreien Tagen im Jahr unterschritten wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort