Prozess in München Unterbringung von Grafinger Messerstecher in Psychiatrie gefordert
München · Der mutmaßliche Messerstecher von Grafing soll nach dem Willen von Staatsanwalt, Verteidiger und Anwälten der Nebenklage in einer Psychiatrie untergebracht werden. Das forderten die Parteien vor Gericht.
In seinem Plädoyer im Landgericht München II bezeichnete der Staatsanwalt die Messerattacke vom Mai 2016 als "Horror". Der Beschuldigte soll im Mai 2016 am Bahnhof in Grafing bei München vier Menschen mit einem Messer attackiert haben. Einer von ihnen starb. Dass die drei anderen Opfer lebten, sei reiner Zufall, sagte der Staatsanwalt am Donnerstag.
Der heute 28-Jährige sei aber aufgrund seiner psychischen Erkrankung nicht steuerungsfähig gewesen — das hatte am Mittwoch auch ein medizinischer Sachverständiger ausgesagt. Darüber hinaus müsse klar von der Gefährlichkeit des Beschuldigten ausgegangen werden. Ein Urteil wurde noch für den Donnerstagnachmittag erwartet.
Der gebürtige Hesse hatte im Prozess die Taten eingeräumt und seine Wahnvorstellungen geschildert: Er habe gedacht, Deutschland werde von Islamisten überrannt. Um zu überleben, so seine Gedankenwelt, müsse er zum Islam konvertieren und dafür ein Menschenopfer bringen.