Ermittlungen in Gronau Uran-Behälter war offenbar falsch deklariert

Gronau (RPO). Fünf Tage nach dem Störfall in der Urananreicherungsanlage in Gronau hat die Betreibergesellschaft Urenco am Dienstag erste Erkenntnisse zu dem Zwischenfall bekannt gegeben. Demnach war der betroffene Uran-Behälter nicht richtig gekennzeichnet.

 Die Betreiberfirma Urenco hat erste Erkenntnisse zu dem Zwischenfall bekannt gegeben.

Die Betreiberfirma Urenco hat erste Erkenntnisse zu dem Zwischenfall bekannt gegeben.

Foto: ddp, ddp

Nach Angaben des Unternehmens war der Behälter als gereinigt deklariert worden. Dabei enthielt er aber noch "geringe Restmengen von Uranhexafluorid". Zu dem Störfall sei es gekommen, als eine Prüfung des Behälters vorbereitet wurde.

Die Untersuchungen der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und von Sachverständigen wird erzeit fortgesetzt. Ergebnisse dazu werden nicht vor Ende der Woche erwartet.

Der bei dem Zwischenfall war ein Mitarbeiter verstrahlt worden. Er wird derzeit im Forschungszentrum Jülich behandelt. Der Mann liegt auf der nuklearmedizinischen Station. Um Erkenntnisse über die Strahlendosis zu bekommen, werden laut einer Sprecherin weiter die Ausscheidungen des Mannes untersucht.

Bei dem Störfall am vergangenen Donnerstag war in der Behältervorbereitung Uranhexafluorid freigesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt gegen den Betreiber Urenco.

Atomkraftgegner wollen indes auch an diesem Wochenende in Gronau protestieren. Am Samstag um zwölf Uhr soll in der Innenstadt gegen die "Gefahren der Urananreicherung" demonstriert werden. Anti-Atomkraft-Initiativen kritisierten zudem, dass die Landesregierung noch keine Antworten darauf habe, wie es zu der Verstrahlung kommen konnte. Man fordere eine "unabhängige und vor allem öffentliche Untersuchung der Vorgänge in der Urananreicherungsanlage", sagte Udo Buchholz vom "Arbeitskreis Umwelt Gronau".

(DDP/das)
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