Vorwürfe eingeräumt Urteil im Prozess gegen Willi Thomczyk erwartet

Bochum (rpo). Im Missbrauchsprozess gegen den Herner Schauspieler Willi Thomczyk werden heute die Plädoyers gehalten. Auch das Urteil wird noch am Dienstag erwartet. Vor dem Landgericht Bochum hatte der 51-Jährige überraschend die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt.

 Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen September 2001 und Frühjahr 2002.

Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen September 2001 und Frühjahr 2002.

Foto: ddp, ddp

Der vor allem durch die RTL-Serie "Die Camper" bekannt gewordene Thomczyk musste sich seit Anfang September wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung vor Gericht verantworten.

Nach dem Geständnis hatte der Staatsanwalt erklärt, er strebe nur noch eine Verurteilung wegen der beiden schwerwiegendsten Taten an, die sich im Haus von Thomczyk ereignet haben sollen. Neben dem mutmaßlichen Missbrauch an der Hauptbelastungszeugin soll der 51-Jährige dort auch versucht haben, eine jetzt 20 Jahre alte Frau zum Oralverkehr zu nötigen. Die kleineren Delikte - vor allem obszöne Sprüche und Handlungen gegenüber vier Schauspielschülerinnen in den Herner Flottmannhallen - wurden dagegen zu den Akten gelegt.

Ursprünglich hatten sechs Schauspielschülerinnen Thomczyk wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen September 2001 und Frühjahr 2002. Die mutmaßlichen Opfer waren zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 19 Jahre alt. Thomczyk hatte die Vorwürfe der sechs jungen Frauen zu Prozessbeginn noch als "absurd" zurückgewiesen und als Verschwörung einer entlassenen Schauspielergruppe dargestellt.

(afp)
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